Ein Krimi, der überzeugt

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Mit "Fuchskind" legt Annette Wieners nach "Kaninchenherz" bereits ihren zweiten Krimi vor. Es ermittelt erneut die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes, eine ehemalige Polizistin, deren Leben durch den Tod ihres einzigen Kindes aus dem Gleichgewicht geraten ist. Unterstützt wird sie von der ehrgeizigen Kommissarin Marina Olbert, die allerdings alles andere als begeistert darüber ist, dass Gesine sich einmischt.
Gesine Cordes findet auf dem Friedhof ein Baby und bringt es ins Krankenhaus. Dort erfährt sie, dass unweit des Friedhofes eine nackte Frauenleiche gefunden wurde.Schnell stellt sich heraus, dass die Tote nicht die Mutter des Kindes war. Als plötzlich Gesines Ex-Mann Klaus aus Georgien auftaucht, weiss sie nicht mehr, ob alles wirklich so ist, wie es scheint.
Das Cover des Buches finde ich sehr schön. Die Farbgebung hat mich unheimlich angesprochen und auch die farbigen Vorsatzblätter sind sehr geschmackvoll. Aber auch inhaltlich konnte der Krimi bei mir absolut punkten.
Schon in ihrem ersten Buch hat die Autorin die Figur der Gesine liebevoll gezeichnet. Ihr Schicksal wird überzeugend dargestellt, ohne ins Kitschige abzugleiten. Dies setzt sich auch im Buch "Fuchskind" fort. Gesines Leben ist noch nicht wieder normal, obwohl sie sich langsam wieder an die Normalität zurücktastet. Umso schlimmer ist es für sie, als plötzlich ihr Ex-Mann vor ihr steht. Gelungen ist der Autorin die Verknüpfung mit dem Mordfall und Gesines Privatleben.
"Fuchskind" ist ein eher stiller Krimi, der ohne überzogene Brutalität und Blutorgien auskommt und trotzdem überzeugt. Durch den angenehmen Schreibstil von Annette Wieners möchte man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen, ohne es aus der Hand zu legen. Das so grundverschiedene Ermittlerduo Cordes/Olbert ist rundweg sympathisch und überzeugt mit seinen Ecken und Kanten und beim Showdown zum Finale gibt's noch mal ordentlich Spannung.
Für mich ist Annette Wieners ein absoluter Gewinn für die Krimiszene und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Gesine Cordes.