Friedhofsgärtnerin ermittelt...

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Auf Annette Wieners’ “Fuchskind” war ich schon sehr gespannt, denn ihr Buch “Kaninchenherz” hat mir sehr gut gefallen und war richtig spannend.
Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes, ehemalige Kripobeamtin, findet auf dem Friedhof in den Morgenstunden unter mysteriösen Umständen ein Baby unter einem Strauch, das durch Ihre schnelle Hilfe gerade noch gerettet werden kann. An der nahen Bushaltestelle wird zeitgleich eine ermordetet Frau gefunden - an einer Stelle, wo schon einmal ein Mord passiert ist. Gesine ermittelt natürlich und stößt auf ihren Exmann, einen seltsamen Herrn aus dem Osten, Einwanderer aus Georgien und schließlich auf die Lösung des Falls. Dabei kämpft Gesine wieder mit ihren Gefühlen und ihrer traurigen Vergangenheit.
Annette Wieners schreibt ihre Geschichte wie erwartet: locker erzählerisch, bildreich, unkompliziert, leicht verständlich und spannend. Ihre Protagonistin ist sympathisch, man wird sofort in ihr Leben mit einbezogen. Die Autorin kann Situationen wunderbar beschreiben und erzeugt damit großes Kopfkino, man steht direkt mit auf dem Friedhof im Morgennebel! Sehr atmosphärisch!
Mir hat der Kriminalroman auch ganz gut gefallen. Der Anfang war, wie die Leseprobe verraten hat, richtig fesselnd. Die Aufmachung mit den Beschreibungen verschiedener Giftpflanzen war wieder ungeheuer aufschlussreich und wirklich erstaunlich. Insgesamt war ich aber doch minimal enttäuscht, für mich waren die Herren aus dem Osten im Zusammenhang mit dem ausgesetzten Baby und den Umständen ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem war das Buch durchweg spannend und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.