Spannende Krimistunden

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Das Buchcover: fiel mir gleich positiv ins Auge - eine mystische Schilflandschaft im vollmondigen Zwielicht. Der Titel Signal-weiß und erhaben, also Achtung erheischend. Rückblickend fehlt mir von der Landschaft her aber der Bezug zur Story des Krimis.
Die Story: beginnt sofort ohne Umschweife. Gesine Cordes ist als Friedhofsgärtnerin beschäftigt, arbeitete aber früher als Kriminalkommissarin. Sie kommt früh am Friedhof an, um zur Arbeit zu starten, und nichts ist wie gewohnt. Die spannende Beschreibung des ungewöhlichen, verwaschenen Herbstmorgens mit seinen seltsamen Geräuschen empfinde ich als sehr gelungen. Im dichten Gebüsch findet Gesine ein Baby, es muss eben erst ausgesetzt worden sein. In der Klinik erfährt sie von seinem Handicap - ist es etwa deswegen verstoßen worden? Im Folgenden bekommt man tiefe Einblicke in menschliche Tragödien und unmenschliches Handeln. Die Hauptperson Gesine Cordes scheint eher zurückhaltend, taut nur im Umgang mit dem kleinen Findelkind so richtig auf. Sie wirkt immer noch wie in einer Findungsphase, nachdem sie selbst ihr Kind verloren hat. Offensichtlich durch eine Vergiftung - sie als Mutter ist höchst traumatisiert, macht sich oft Notizen zu gesichteten Giftpflanzen.
Das Buch liest sich flüssig, oftmals jedoch hatte ich den Eindruck, mir fehlen wichtige Hintergrundinformationen, die wohl im ersten Band zu finden sind. Ab der Mitte des Krimis konnte ich ihn fast nicht mehr aus der Hand legen, um schnell zu erfahren, wie´s weitergeht. Ein lesenswertes Werk für Krimifans.