Unspannend

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sylviemarie Avatar

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Gesine Cordes ist Friedhofsgärtnerin. Eines Morgens findet bei ihrem Rundgang ein Baby hinter den Büschen des Friedhofsgeländes. Das Kind lebt und Gesine bringt es so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Nicht weit entfernt von der Fundstelle des Babys wir kurz darauf die Leiche einer nackten jungen Frau gefunden – ohne Hinweis auf deren Identität. Und auch der Friedhofspförtner wurde niedergeschlagen. Gesine kann sich nicht erklären, was das zu bedeuten hat. Natürlich kann sie nicht anders, als sich in die Ermittlungen einzumischen. Schließlich war sie selbst mal bei der Polizei. Dieser Fall geht ihr besonders an die Nieren, weil der kleine Findling, ein Junge, sie immerzu an ihren verstorbenen Sohn erinnert, dessentwegen sie einst ihren Dienst und ihre Ehe quittiert hat. Aber gerade er ist auch der Grund, warum sie sich so stark für den fremden kleinen Jungen engagiert, der auf ihrem Friedhof ausgesetzt wurde..
Ich habe den ersten Teil dieser Reihe nur als Leseprobe gelesen und war etwas enttäuscht, als ich nicht zum Zuge kam. Nun war ich erfolgreicher, aber bin etwas enttäuscht, weil ich mir ein wenig mehr erwartet hätte – und gleichzeitig weniger. Mehr Qualität beim Konstruieren der Geschichte und weniger dick Auftragen beim Zeichnen der Charaktere. Die tragische Hauptfigur mit ihrem schweren persönlichen Verlust in Gestalt eines verstorbenen Kindes, der sie so stark traumatisiert, dass sie nicht mehr fähig ist, ihrem Beruf nachzugehen oder auch nur adäquat zu wohnen. Ihr Exmann hat gleich das Land verlassen, weil er ebenfalls schwer traumatisiert ist, aber alle Menschen rund um Gesine sind ihr wohlgesonnen und jederzeit bereit zu helfen und sie aufzufangen. Sogar in ihrer alten Dienststelle darf sie aushilfsweise mitwerkeln, wenn ihr gerade danach ist. Sorry, aber so funktioniert das Leben nicht einmal in einem schlechten Roman. Die Mafiageschichte, die nebenher läuft, ist ebenfalls ein wenig unglaubwürdig und nebenbei ist das Ganze merkwürdig unspannend geschrieben. Es hat mich nicht wirklich überzeug