So krass der Titel, so wahr der Inhalt

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donna vivi Avatar

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„In Deutschland ist es weiterhin schwierig, Kind und Beruf miteinander zu vereinbaren...“, das Zitat aus dem Buch beschreibt die traurige Realität der idealgesprochenen Kinderbetreuungssituation in Deutschland noch sehr milde ausgedrückt: Alle, die bereits einige Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben, werden sich bei diesem Buch bestätigt fühlen. So geht’s also in Berlin. Geht es vielleicht woanders besser?
Alle anderen werden beim Lesen – falls sie die Lektüre in die Hände bekommen – den Erfahrungsbericht des Autorenpaares für eine vollgewitzte Komödie mit den üblichen Übertreibungen halten und vielleicht für einen Ausnahmefall.
Das Denkmuster ist uns vorgegeben: Familie gründen, Kinder bekommen, Karriere sicher fortsetzen. Die Theorie wurde von mehr oder weniger gewissenhaft arbeitenden aber hauptsächlich realitätsfremden Politikern entwickelt und grundsätzlich nicht erprobt. Im Leben trifft man nämlich auf echte Herausforderungen und es kommt immer anders, als man erwartet. Vor allem erwartet man vorher nicht, ständig gegen eine Steinmauer rennen zu müssen.

Glücklicherweise geht es in diesem Buch nicht nur darum, alles zu vermiesen, sondern um vieles mehr: Die Umstellung auf das Familienleben mit Kind, Erziehungsvorsätze und die persönliche Entwicklung durch die Änderungen, die diese Aspekte mitbringen und nebenbei dennoch froh zu sein, Nachwuchs zu haben und alles vorher gesagte mit einem Lachen im Gesicht wegzustecken.

Die Wiedemanns erzählen abwechselnd – die Ansichten einer Mutter und eines Vaters – klar, ehrlich und teils ironisch ihre fesselnden Alltagserlebnisse im wirren KiTa-Dschungel.

Die neue Gesetzgebung verleiht dem Buch höchste Aktualität. Fortsetzung folgt?