Eine Reise durch eine andere Welt

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sven zipperling Avatar

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„Fucking Fulda" - Eine erotische Deutschlandreise von Franka Frederik erschien am 08.03.2013, zum Preis von 8,99 €  im Handel.

 

Kenner meiner Leseeindrücke und Rezensionen werden schon jetzt wissen, dass ich mich schwer getan habe mit diesem Werk. Es lag ja schon lange vor dem Erscheinungstermin auf meinem Beistelltisch am Bett und doch raffe ich mich erst heute dazu auf eine Bewertung zu schreiben. Ich muß auch noch zu meiner unnötigen Entschuldigung sagen, dass nicht ich, sondern Nicole ( meine Lebensgefährtin ) mir dieses Buch hat zukommen lassen. Ich selbst hätte in dieses Werk beim Bummeln durch Hugendubbel , Thalia, Weltbild etc. a)  niemals entdeckt und b) somit wäre auch nie auf meinem Beistelltisch gelandet. Erfahrungen mit romantischen Romanen dürften 20 Jahre zurück liegen und auch das vorliegende Buch unterscheidet sich nicht im wesentlichen Charakter der damaligen Literatur. Vielleicht liegt es daran, dass Sex, egal in welchen Abwandlungen und ausgelebten Phantasien einem biologischen Grundtenor unterliegt. Hier nun handelt sich um eine nicht ganz frei erfundene Geschichte geschrieben von einer Frau und dies macht vielleicht auch den einigen Reiz dieses Buches aus. Nicole eine hübsche Frau im reifen Alter, mit üppigen Körper, nach zwei Kindern und einigen Ehejahren, erlebt nunmehr eine Flaute im ehelichen Bett und lebt für sie nunmehr folgerichtig ihre Phantasien auf den Bahnhöfen unserer Republik aus. Sie ist Lokführerin und nutzt die Pausen zwischen zwei Halts sinnvoll aus. Ein Art moderner Seemann, von denen man ja auch sagte, sie hätten in jedem Hafen eine andere Braut. Nicole erlebt jedoch nicht nur an verschieden Orten Sex, sondern auch jeweils mit einer anderen Art von Mann und daher auch einer anderen Qualität des Ganzen. Sie verführt Lehrlinge in der Hotelküche gleichermaßen, wie alternde Professoren, im Leben stehende Fernfahrer oder  Anwälte mit einem Hang zu üppigen Oberweiten. Nicole kommt auf ihre Kosten und sie weiß was Männer wollen. Das Buch ist handwerklich gut geschrieben. Franka Frederick steht als Pseudonym für eine bekannte deutsche Autorin und Journalistin die durch Recherchen auf die Lokführerin „Nicole" traf und deren Leben in diesen Roman ein Denkmal setzte, Beruhigung für mich die letzten Seiten des Buches. Nicole und ihr Ehemann Stefan kommen sich wieder näher und erleben nunmehr Dinge, welche Jahre brach lagen. Frage an mich selbst, ob man ab und zu aus seinem Leben ausbrechen darf ? Bin ich nicht selbst schon einmal ausgebrochen ? Und wenn ja, was ist schlimm daran, wenn alle auf ihre Kosten und nicht zu Schaden kamen. Eine Bewertung der Lokführerin „Nicole" steht mir nicht zu und ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen ein zweites, drittes oder noch mehr Scheinleben führen. Sind wir nicht alle auf einer Art Reise und wissen oft nicht, wohin uns diese führt. Ein Buch für Liebhaber dieses Genres. Ein Buch für mich ? Nein !