Hui...Nicole, du bist mir eine!

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tinkerbell68 Avatar

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Langeweile - das Wort gehört sicher nicht (mehr) zu Nicoles Wortschatz. Frisch und frech tingelt sie beruflich durch Deutschland und kommt dabei in den Genuss, an jedem Haltebahnhof ihre sexuellen Triebe zu befriedigen. Ob es ein Auszubildender ist, ein Anwalt mit angeblich ganz ganz toller Ehefrau, die ihm fast jeden Wunsch von den Augen abliest (bis auf eben diesen einen), oder aber zwischendurch einfach mal ein einfacher Handwerker, der ohne Schnörkel oder Fragen auf subtile Art Nicoles Betthupferl ist; es spielt keine Rolle, letztendlich geht es um den Akt, Vorlieben und das anschließende wohlige Sättigkeitsgefühl. Wie der Akt und seine Ausschmückung aussieht, ist auf jede Person einzeln zugeschnitten, eben so, was gewünscht oder auch einfach genommen wird.
Wer "Fucking Fulda" liest, hält kein Buch voller herausragender literarischer Ergüsse in der Hand, es geht da mehr um die Ergüsse auf, sagen wir es, normalem Niveau. Das Buch hat meiner Meinung nach etwas. Einerseits lernen wir Nicole kennen, gutbürgerlich, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern, andererseits steckt viel mehr in ihr als das ...und es ist faszinierend, was da alles ans Tageslicht kommt. Klar, wir erleben puren Sex, bei der es nur um das eine geht, aber auch das Spiel, die Möglichkeiten, Erotik hochzuschrauben, bis es einen gefangen nimmt. Dabei dreht die eigene Phantasie auf und, zumindest in meinem Fall, finde ich meine in dem Gelesenen wieder. Von Perversität keine Spur, denn was ist schon pervers? Doch nur das, was ohne Einwilligung eines anderen passiert und wenn dieser Person Schaden und/oder Schmerz zugefügt wird. Davon war hier nichts zu finden.
Das Buch ist frivol und frech geschrieben, geht ins Detail, spiegelt mit deutlichen Worten das Empfundene sowohl physisch als auch psychisch wieder und lädt ein, auszuprobieren. Sicher nicht das Fremdgehen, sondern das, was möglich ist, wenn beide Spaß dran haben.