Gefährliche Halbwahrheiten - Pseudowissenschaft?
Thema und Ansatz des Buches sprechen mich als Sozialarbeiterin natürlich direkt an und ich denke, allgemein sollte es mehr Literatur geben, die sich mit solcherlei beschäftigt. Beim Querlesen der Leseprobe verflüchtigte sich dieser Eindruck jedoch leider zum Großteil. So finde ich, dass vieles zwar anschaulich und ansprechend beschrieben ist, ich jedoch beim genauen hinschauen viele provokante Unwahrheiten finden, die Laien sicherlich sehr verwirren. So wird behauptet, das Idealbaby käme per Kaiserschnitt auf die Welt? Diese Haltung ist schlichtweg veraltet. Oder der Inaltsverzeichnispunkt zu einem Interview mit einem Mann. Sonst benutzte die Autorin stets das Wort Mensch in allen Belangen, geht es um die gefühlstunfähigkeit schreibt sie aber Mann. Warum? Es wird mit Jahreszahlen und Fakten um sich geworfen, ein oberflächlicher Bezug zwischen Depression und Medienzunahme hergestellt- da macht es sich jemand zu einfach, das ist keine Wissenschaft. Ich selbst begleite mitunter auch depressive Menschen, die gerade die Möglichkeit über Soziale Medien Kontakte zu schließen und mehr am Leben teilhaben zu können als es anders möglich wäre genießen. Darum stelle ich mich aber noch nicht dahin und sage "die Mediengesellschaft führt zu einer Motivation und Unterstützung depressiver Menschen". Ich halte dieses Werk zwar für lieb gedacht vom Ansatz her, aber gefährlich verwirrend für Leser*innen.