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danielle2107 Avatar

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Ich war nie ein Fan von Sachbüchern, zu sehr erinnerten sie mich an die trocken verfassten Schulbücher, durch die ich mich früher wälzen musste. Dann kam "Darm mit Charme" und plötzlich war da dieses Buch, das mir Wissenschaftliches auf verständliche Weise erklärte und mich dabei sogar noch unterhielt. Das Buch rund um unsere Verdauung öffnete mir die Welt in eine ganz neue Art von Lektüre, seither lese ich immer wieder und gerne Bücher zu den Themen Gesundheit, Ernährung, Psychologie usw.

"Fühlen lernen" hörte sich erst mal sehr spannend an. Als ein Mensch, dem es selbst schwer fällt, über seine Gefühle zu sprechen, dachte ich mir, dass ich mir daraus auf jeden Fall etwas mitnehmen könnte. Zwar sprach mich das Cover nicht sonderlich an, aber daran soll man ein Buch ja bekanntlich nicht bewerten.

Frau Dr. Welding erklärt in ihrem Buch ausführlich zum Thema Gefühle - allerdings konnte sie mich damit leider nicht abholen. Ich fand einerseits ihre Art zu erklären eher trocken - was mich schmerzlich wieder an die Schulzeit erinnerte - und teilweise etwas schwer zu folgen. So passierte es immer wieder, dass meine Gedanken abgedriftet sind.
Andererseits hat das Buch gefühlt die komplette erste Hälfte von ihren vier Kindern gehandlet und die zweite Hälfte von gefühlsblinden Menschen. Ja, es ist interessant, wie und wann Menschen lernen zu fühlen, allerdings hätte ich mir mehr Tipps erhofft, die man als Erwachsener an sich selbst anwenden kann, nicht wie man seinen (in meinem Fall nicht vorhandenen) Nachwuchs zu gefühlvollen Menschen erzieht. Und ja, ein paar Informationen zu Gefühlsblindheit sind durchaus interessant - doch es handelt sich dabei um eine Extreme, die die Mehrheit der Menschen nicht betrifft, daher konnte ich auch aus diesen Informationen kaum Nützliches für mich mitnehmen.

Alles in allem war ich leider enttäuscht von der Lektüre.