Poetisch, aber ausschweifend

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orfe1975 Avatar

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Mir gefiel die Sprache von Anfang an. Die Art, wie Paul die Landschaft beschreibt, die Personen und die innige Liebe zu seinem Vater und die etwas abgeklärtere zu seiner Mutter. Ich konnte direkt in die Landschaft eintauchen und hatte bei seinen Kindheitserinnerungen Kopfkinoerlebnisse. Allerdings war ich sehr irritiert, dass er mit 12 Jahren sich bereits in einen viel älteren Mann verliebt haben will und dann mit 22 Jahren zurückkehrt, um diesen zu suchen. Ist das erotische Liebe oder eher kindliche? Nach dem Klappentext liebt er danach noch weitere, denn mit 22 Jahren kehrt er zurück, um "Nanni" zu suchen, aber das ist noch nicht die "Mitte des Lebens", von der in der Beschreibung die Rede ist. Ich bin etwas irritiert: ist dies eine Beschreibung seiner Kindheit oder die seiner Beziehungen? Kommt da noch was? Bisher fand ich die Sprache zwar wunderschön und poetisch, aber ich habe es auch als sehr ausschweifend empfunden, wozu führt das alles und was ist der Stand bezüglich seiner Eltern jetzt, zum Zeitpunkt der Handlung? Ich mag es nicht, wenn Leseproben mitten im Satz aufhören, das war wie aus der Handlung unsanft herauskatapultiert zu werden. Bisher ein ruhiger Roman, der viele Rätsel aufwirft. Er macht mich neugierig, aber richtig gepackt hat es mich noch nicht.