Eine ungewöhnliche Freundschaft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
leseratte1310 Avatar

Von

Illy und ihr Urgroßvater Tat’ka haben eine ganz besondere Beziehung. Sie sind sich sehr nahe und Illy liebt es, die Zeit bei Tat’ka zu verbringen. Er erzählt er ihr alte Geschichten und zeigt ihr, was ein Fassbinder tut. Er ist der letzte seiner Art in Tirol. Aber auch Illy vertraut ihm alles an, was sie bei ihren Eltern nicht loswerden kann oder möchte, und sie nimmt seine Ratschläge an.
Der Schreibstil der Autorin Elisabeth R. Hager ist ruhig und sehr schön zu lesen; er ist tiefgründig und humorvoll. Der Dialekt in den Dialogen macht alles sehr authentisch. Sie erzählt über fünf Tage, die jeweils im Mai liegen, aber über einen Zeitraum von zwanzig Jahren verteilt sind. Es handelt sich um den 8. Mai 1986, 16. Mai 1996, 30. Mai 1998, 15. Mai 2004 und den 18. Mai 2004.
Die Charaktere sind wundervoll gestaltet. Tat’ka ist ein knorriger Mensch. Es scheint als ob die Menschen ihn fürchteten. Er lebt alleine und arbeitet mit über achtzig immer noch an seinen Fässern.
Ich konnte mit Illy fühlen, deren Kommunion nicht der schönste Tag ihres Lebens wird, wie es sich jedes Kommunionkind vorher immer wieder anhören muss. Dann irgendwann trifft sie einen Tristan und verliebt sich in ihn. Schon als Kind hatte sie im Atlas einen seltsamen Namen gefunden: Tristan Unger. Die Eltern wollen nicht, dass sich Illy mit Tristan, einem Außenseiter im Dorf, trifft; doch Tat’ka deckt die beiden.
Es geht nicht immer alles glatt in Illys Leben und sie erkennt irgendwann, dass sie Entscheidungen treffen und für ihr Leben Verantwortung übernehmen muss. Doch sie hat es ihrem Urgroßvater zu verdanken, dass sie stark geworden ist und ihr Leben meistern kann.
Es ist eine berührende Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft. Meine absolute Leseempfehlung!