Gleichmäßig

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katercarlo Avatar

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Das Buch ist keines, das mich offensichtlich beeindruckt hat. Die Handlung scheint langsam vor sich hin zufließen. Die spannenden Stellen werden nie erzählt, während sie sich ereignen, sondern immer nur im Nachhinein angedeutet und kurz zusammengefasst. Ärgerlich, da die Erzählung dadurch im immer selben Rhythmus weiterläuft und nie wirklich an Fahrt aufnimmt.
Trotzdem habe ich immer wieder festgestellt, dass die Geschichte doch unterbewusst in meinem Kopf arbeitet. Leise und heimlich sind die Emotionen dennoch in meinem Kopf angekommen. Dieses Unterschwellige kenne ich sonst von fast keinem Buch. Dementsprechend verwirrend und zugleich auch interessant finde ich es. Ich bin bis jetzt noch nicht schlau daraus geworden und weiß nicht, ob es dem Buch gut tut oder eher schadet.
Das Rahmengerüst der Handlung finde ich auf jeden Fall gelungen. Das sind zum einen die namensgebenden fünf Tage im Mai, die bei einem anderen Autor eventuell als erzwungene Richtschnur durch die Erzählung gewirkt hätten, sich aber bei Elisabeth Hager wie eine natürliche Gliederung anfühlen. Zum anderen ist es der Urgroßvater Tat’ka, der der Protagonistin während der gesamten Gesichte als Halt dient. Sowohl in moralischer, als auch in emotionaler Hinsicht. Lediglich die Sprüche, die Tat’ka in den Mund gelegt bekommt und ständig wiederholt, ohne das sie viel Bedeutung hätten, wirken aufgesetzt und stören stellenweise.
Vermutlich passt es aber zu dem Buch, das seinen Erzählstil auf Wiederholung und Beständigkeit gründet.