Servus Kaspar ...

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adelheid von buch Avatar

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Fünf Tage im Mai ist ein Buch, in dem enorm viel Energie steckt. Ich wollte nur als Unterhaltung zu einer Tasse Kaffee ein oder zwei Kapitel lesen. Aber die Geschichte hat mich sofort eingesogen, so dass ich Zeit und Raum vergessen habe und es in einem Stück gelesen habe. Das Buch hat eine starke emotionale Tiefe, die tatsächlich die "Grenzen meiner Sprache" sprengt.
Illy und ihr Urgroßvater Korbinian, den sie liebevoll Tat'ka nennt, leben in Österreich und sind durch eine besondere emotionale Nähe verbunden. Der Roman schildert an fünf ausgewählten Tagen in verschiedenen Jahren (1986 bis 2004), die immer etwa um Tat'kas Geburtstag herum liegen, die Geschichte dieser besonderen Freundschaft. Tat'ka ist uralt und hat noch Kaiserszeiten erlebt, in denen andere gesellschaftliche Werte galten. Er hat viel erlebt und eine Weisheit entwickelt, die ihn das Wesentliche erkennen lässt.
Der Roman schildert die Sehnsucht der jungen Illy, aus dem engen und starren dörflichen Denken auszubrechen, einer Katastrophe und dem Versuch, vor schmerzhaften Gefühlen davonzulaufen. Am Ende gelingt es ihr, das Leben auch und vor allem mit seinen extrem starken Momenten zu akzeptieren und so symbolisch das Erbe von Tat'ka anzunehmen.
Auch sprachlich ist der Roman richtig klasse. Es ist lebendig und originell, witzig und einfühlsam und immer sehr kurzweilig.
Elisabeth Hager hat ein wunderschönes Buch geschrieben.