Bis zur letzten Seite spannend

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maehappel Avatar

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Fünf Winter ist ein Krimi, bei dem ein wenig historisches Hintergrundwissen durchaus von Vorteil ist. Die Handlung setzt 1941 am Vorabend des Angriffs auf Pearl Harbour ein. Die Folge dieses Angriffs ist der aktive Kriegseintritt der USA in den zweiten Weltkrieg und in den Pazifikkrieg.

Der Protagonist, Detective McGrady, Polizist beim Honolulu PD. Er hat eine militärischer Vergangenheit und wird nun allein und als erster zu einem besonders blutigen Tatort geschickt. Es gibt einen betrunkenen und einen toten Verdächtigen. Aber McGrady spürt, dass mehr dahinter steckt. Er nimmt die Ermittlungen auf. Diese führen in nach Honkong. Damit buchstäblich zwischen die Fronten. Denn obwohl er kein Soldat ist, ist er Amerikaner im japanisch besetzten Gebiet.

McGrady gerät in Gefangenschaft. Ohne zwei japanische Helfer wäre es im sehr schlecht ergangen. So übersteht der die fast fünf Jahre in einem Versteck und muss zumindest körperlich keinen Mangel leiden. Ein Spaziergang ist es jedoch keinesfalls. Da sind die permanente Angst entdeckt zu werden und die Tatsache nicht zu wissen wann und wie die Situation endet. Welche Konsequenzen würde es für ihn und für seine Helfer geben, wenn man ihn fände.

Als er wieder zurück in Honolulu ist, findet nur schwer zurück in sein altes Leben.
Einsamkeit ist ein zentrales Motiv im Buch. McGrady ist ein gutes Beispiel dafür, dass man einsam sein kann, auch wenn man sich unter Menschen befindet.

Er ist nicht mürrisch oder unsympathisch, trotzdem besteht immer eine gewisse Distanz zwischen ihm und anderen Menschen. Beispielsweise die Tatsache, dass er den Krieg mehr oder weniger verpasst hat, macht ihm sehr zu schaffen. Seine Erfahrungen sind ganz anders als die der Männer, die als Soldaten am Krieg aktiv teilgenommen haben.

Er nimmt den alten Fall wieder auf und ermittelt bald auf eigene Faust.

Laut Umschlag ist es ein Thriller, aber eigentlich ist es ein ist ein gelungener Genremix: Historischer Roman, Spionagegeschichte, Krimi und ein bisschen Liebe sind gut abgestimmt. Der Schreibstil und die Übersetzung sind sehr ansprechend.

Der Hinweis auf den Edgar-Preis und ein so bekannter Testimonial wie Stephen King machen sicher für manche Leser die Kaufentscheidung auch leichter. Kein Käufer wird enttäuscht sein.