Mehr als nur ein Krimi

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murksy Avatar

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Honolulu im zweiten Weltkrieg, noch entfernt von Kampfhandlungen, aber gerüstet für den Sturm. McGrady ist Polizist, von seinem Chef nicht gemocht, da er nicht von hier stammt. Auch seine allzu korrekte Arbeitsweise gefällt nicht jedem. Als eine Leiche gefunden wird, soll der Ermittler sich der Sache annehmen. Doch kaum am Tatort, gibt es plötzlich drei Tote und der erzürnte Chef muss mit ansehen, wie sich das Militär einschaltet. McGrady wird beauftragt, den Mörder zu finden und fliegt nach Hongkong. Dort stellt er fest, dass er einen äußerst raffinierten Gegenspieler hat. Und der Angriff auf Pearl Harbor verändert plötzlich alles.
Aus dieser Geschichte entsteht ein Buch, das vielschichtig und komplex die Wirren des Krieges, einen Mordfall und eine tragische Liebesgeschichte miteinander verknüpft. Dieses scheinbar gewagte Unterfangen gelingt James Kestrel auf geradezu magische Weise. Die hervorragende Recherchearbeit führt zu einem stimmigen Bild der damaligen Zeit, zeigt das scheinbar unbezwingbare Amerika und die asiatische Mentalität im Gegensatz und bietet mit McGrady einen lakonischen, loyalen Ermittler, der an so manchen alten Schwarzweißfilm erinnert. Politische Verknüpfungen werden nicht bis ins Kleinste dargestellt, was das Buch auch für reine Krimileser zu einem Vergnügen werden lässt. Trotzdem geht das Buch tief genug, um viele Feinheiten der Charaktere und ihrer Beweggründe glaubhaft zu beschreiben. Der Spannungsbogen wird über das ganze Buch gehalten, man fiebert und trauert mit, hofft mit den Protagonisten und vermutet bald hinter jeder Aktion ein verräterisches Täuschungsmanöver.
Ich habe das Buch verschlungen und auf der Liste meiner Lieblingsautoren ist ein neuer Name aufgetaucht.