Schauplatz 2. Weltkrieg, aber in Asien

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tsubame Avatar

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Ich habe bisher noch nie einen Thriller oder Krimi gelesen, der während des 2. Weltkriegs in Honolulu, Hongkong oder Tokyo spielen würde. Das war schon mal der erste angenehme Überraschungseffekt, mit dem mich "Fünf Winter" von James Kestrel begeistern konnte. Die Schauplätze sind gut recherchiert und das bombardierte Japan hatte ich bildlich vor Augen. Überhaupt hat das Buch etwas sehr Cineastisches an sich und es würde mich nicht wundern, wenn es schon bald verfilmt würde.

Aber auch die Story ist atemberaubend. Während man es zunächst mit einem bestialischen Doppelmord eines amerikanisch-japanischen Pärchens zu tun hat, entwickelt sich der Fall im Verlauf der Geschichte zu etwas viel Größerem als man dies anfangs vermutet hätte.

Joe McGrady, Detective beim Honolulu PD, der auch schon Erfahrungen bei der Army sammeln konnte, bekommt den Auftrag, den Fall aufzuklären. Man stellt ihm als Kollegen Fred Ball zur Seite, der für seine zweifelhaften Verhörmethoden bekannt ist. McGradys Vorgesetzter, der Kette rauchende Captain Beamer, hält ihn an der kurzen Leine, doch als eine Spur nach Hongkong führt, ist es schließlich McGrady, den man allein ins Flugzeug setzt ...

Ab hier möchte ich eigentlich nichts weiter verraten, denn das würde schon ein paar überraschende Wendungen vorweg nehmen. "Fünf Winter" wird es dauern, bis McGrady von seiner Mission zurückkehrt. Man begleitet ihn gerne, diesen hartgesottenen, aber auch empfindsamen Ermittler, und gerät beim Lesen in einen Sog, der einen bis zum Ende in Atem hält.

Den Edgar Award hat dieses Buch wirklich zu Recht gewonnen. "Fünf Winter" ist ein durch und durch gelungener Thriller!