Wort- und Bildgewaltiges Japanabenteuer

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misssophie Avatar

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"Eine höllisch gute Geschichte. Fünf Winter hat mich umgehauen". Eben jenes Zitat vom Großmeister der Schreiberei findet sich auf der Rückseite des Buches und weckt doch bei den Leser:innen die ein oder andere sehr hohe Erwartung. Auch, wenn "Fünf Winter" mich nicht umgehauen hat, gut unterhalten hat es mich auf jeden Fall.

"Fünf Winter" erzählt die Geschichte des Detective Joe McGrady, der beim Honolulu PD arbeitet und mit der Lösung eines Falls betraut wird, der alles, was er bisher kannte, auf den Kopf stellen wird. Der Tote, der Neffe eine hochrangigen Offiziers und dessen Freundin. Auf der Jagd nach dem Mörder wird er aufgrund einer List verhaftet und gerät in Gefangenschaft. Aus dieser wird er von einem japanischen Diplomaten gerettet und bis zur Kapitulation Japans versteckt. Nach zwischenzeitlich fünf vergangenen Wintern kehrt er nach Honolulu zurück, um die Jagd auf den Mörder fortzusetzen, ohne zu ahnen, welche Zusammenhänge er aufdecken wird.

"Fünf Winter" ist von Schreibstil und Sprache extrem gut und bildgewaltig geschrieben. Joe McGrady gefiel mir als Charakter sehr gut, hat er doch feste Prinzipien und dennoch genug Einsicht, zu wissen, dass diese auch gebrochen werden müssen, wenn es die Situation erfordert.
Zu Anfang der Geschichte hat die Handlung meiner Meinung nach einige Längen und es fiel mir schwer beim Lesen am Ball zu bleiben. Allerdings wird es nach dem ersten Drittel wirklich spannend und mitreißend. Das Setting des Krieges und die Auswirkungen wurden durch den Autor wirklich glaubhaft und gut geschildert und generell konnte ich mich gut in die Handlung hineinversetzen.

Und auch, wenn es nicht so fantastisch war, wie die Kritiken auf der Rückseite vermuten lassen, handelt es sich um einen wirklich lesenswerten Krimi, mit historischen Hintergründen, authentischen Charakteren und wort- und bildgewaltiger Sprache.