makaberes Geocaching

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majandra Avatar

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Der Thriller bietet vorab einen Prolog, in dem man erfährt, dass Nora einen Mann ermordet – seinen Gedankengängen zufolge muss zwischen beiden eine engere Beziehung vorhanden gewesen sein. Die anderen Hauptpersonen des Werks sind Beatrice und Florin, zwei Polizisten, die eine Leiche finden – Nora, gefesselt und offensichtlich von einer Felswand hinuntergestoßen. Auf ihren Fußsohlen sind Koordinaten eintätowiert, die die Ermittler zu männlichen Leichenteilen führen. Handelt es sich dabei um Noras Opfer? Ist sie aus Rache von einem Dritten ermordet worden?

Der Prolog wirkt anfangs noch einigermaßen verwirrend, da man sich die Zusammenhänge zwischen Noras Leiche und der Mörderin Nora noch nicht wirklich erklären kann. Vermutlich wird diese Tatsache im Verlauf des Buchs klarer werden. Die einzelnen Kapitel sind mit sehr interessanten Bezeichnungen versehen – beispielsweise „N47°35.285 E013°17.278“. Dabei handelt es sich um die Koordinaten, die von den Ermittlern aufgefunden werden. Diese Lösung stellt meiner Meinung nach eine sehr kreative Möglichkeit dar, Kapitelüberschriften zu finden.



Das erste Kapitel wird zu Beginn gleich einmal aus der Sicht der Kühe geschildert, die auf der Weide grasen und die Leiche eigentlich als erste finden. Nachdem sie feststellen, dass es sich um etwas Ungenießbares handelt, meiden sie den Ort, der nach totem Tier riecht – es handelt sich offensichtlich um eine sehr originelle Darstellung, die aus dem üblichen Schema eines Kriminalromans ausbricht.



Auch sprachlich ist das Werk sehr gelungen. Die Schilderung ermöglicht es, sich die einzelnen Situationen sehr detailliert vorstellen zu können:

_Sie lag auf dem Bauch, den Kopf zur Seite gedreht, die Beine nach rechts angewinkelt, wie mitten in einem Laufschritt erstarrt. (S. 12)_



Alles in allem klingt die Leseprobe sehr interessant – man darf gespannt sein, wieso gerade Nora als Opfer geendet ist.