Der Tod kam nach dem Geocaching

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adel69 Avatar

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Im Sommer 2011 stieß ich auf das Buch „Erebos“ von Ursula Poznanski. Ein Buch, das ich mir kaufte, las – und begeistert war.
Kein Wunder, dass ich auf die Autorin aufmerksam wurde und ich mir, als ihr Buch „Fünf“ in unserer Bücherei am Ort zum Ausleihen bereit lag, zum Lesen mitnahm.

Ich habe das Buch gelesen und möchte darüber berichten.

==Fünf==

Autorin: Ursula Poznanski

==Der Tod kam nach dem Geocaching – oder: die Handlung==
Eine ermordete Frau wird auf einer Kuhweide gefunden. Es ist Nora Papenberg. Aber warum kam sie zu Tode, wer brachte sie um?
Ein Ermittlerteam der Salzburger Polizei, bestehend aus Beatrice Kaspary und Florin Wenninger, versucht, Licht in den Mordfall zu bringen. Aber anstatt des Mörders finden sie Boxen mit Leichenteilen. Sie befassen sich mit dem Thema „Geocaching“ – sie rechnen und suchen nach Koordinaten im Internet. Denn offensichtlich war Nora Papenberg Geocacherin – zusammen mit anderen Personen.
Geocaching – das ist eine Art Spurensuche mittels GPS, ein nettes Hobby. Ein nettes Hobby, solange es keine Ermordeten gibt. Beatrice und Florin sind einem Mörder auf der Spur und tappen zunächst im Dunkeln. Personen tauchen auf, die miteinander gar nichts zu tun haben scheinen – und wenig später sind sie ermordet. Warum aber?
In Beatrice tauchen schreckliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit auf. Der Mord an ihrer einstigen Studienfreundin Evelyn wird wieder gegenwärtig – und offensichtlich scheint es der Täter auf sie – Beatrice – abgesehen zu haben…

==Wird im zweiten Teil sehr spannend – oder: meine Leseerfahrung==
Ursula Poznanski hat mich schon nach zehn Seiten gepackt. Eine Tote wird gefunden, irgendwo auf einer Kuhweide, und die Polizei will wissen, wer der Täter ist. Die beiden Ermittler Beatrice und Florin sind sehr sympathisch, sie arbeiten gut miteinander. Sie sitzen vor dem Computer und versuchen, mehr über Geocaching herauszufinden – und die Spurensuche mit den Gedanken und Methoden von Geocachern zu betreiben.
Geocaching – ja, davon hatte ich zwar schon gehört, mich aber noch nicht näher damit befasst. Das Buch schafft es, dass ich mich auf spannende Weise damit auseinandersetzen kann.
Wobei nach dem spannenden und interessanten Anfang die aus der Sichtweise des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) Krimihandlung erst mal abflacht. Die Polizei tappt im Dunkeln und ich als Leserin bekomme das mit, indem die Handlung sich in die Länge zieht – die Spannung in dem Buch erst mal abnimmt.
Ich bekomme einiges mit aus Beatrices Privatleben – sie hat zwei Kinder, die abwechselnd bei ihr, abwechselnd bei ihrem Ex-Partner Achim sind. Solange Beatrice jedoch mit dem Geocaching-Fall befasst ist, muss sie die Kinder bei Achim lassen.
Der Zwiespalt, in dem sich Beatrice befindet, kommt hier besonders deutlich zum Ausdruck. Wie soll sie den Täter finden, ihre Polizeiarbeit also richtig machen – und gleichzeitig für ihre Kinder da sein? Manchmal gibt es Situationen im Leben, während derer man Dinge nicht gleichzeitig erledigen kann. Das wirkt auf mich sympathisch und lebensnah.
Im zweiten Teil des Buches wird die Handlung plötzlich rasanter. Der Polizei rennt die Zeit davon, es gibt einige Tote mehr und es gibt Leute, die man vor dem Täter schützen muss. Aber das geht nur, indem man den Täter fasst. Das gefällt mir an dem Buch, da muss ich dann weiterlesen, atemlos blättere ich die Seiten um.
Der Schluss ist unverhofft, unerwartet. Nein, damit hätte ich nicht gerechnet. Wobei für mich einige Geschehnisse am Schluss zu konstruiert erscheinen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich Dinge so zutragen können, wie sie am Schluss geschildert sind…
Dennoch bin ich froh, diesen Thriller gelesen zu haben. Das Thema „Geocaching“ ist mal etwas anderes – besonders für einen Thriller. Und die Ermittler Beatrice und Florin sind mir während der Lektüre des Buches „Fünf“ so sympathisch geworden, dass ich hoffe, noch mindestens ein weiteres Buch rund um dieses Duo lesen zu dürfen.

Wegen einiger, mancher drastischen Beschreibungen von Leichen und Tat-Hergängen in dem Buch empfehle ich das Buch für Leser ab 16 Jahren. Für Zartbesaitete ist die Lektüre nicht zu empfehlen.

Wegen einiger Langatmigkeiten in der ersten Hälfte ziehe ich einen Bewertungsstern ab. Ich vergebe aber vier von fünf Bewertungssternen und empfehle das Buch „Fünf“ von Ursula Poznanski weiter.


P.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Ciao.de unter meinem Nicknamen „Sydneysider47“ sowie bei Amazon.de unter „Irina Melbourne“ sowie noch auf anderen Portalen. Weiterhin blogge ich.