FÜNF - ein Volltreffer!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
hiclaire Avatar

Von

**Auch in ihrem ersten Thriller für Erwachsene bleibt Ursula Poznanski ihrer Linie treu und wählt ein Spiel als wesentlichen Bestandteil der Geschichte. Dieses Mal geht es um das Geocaching, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut, für einen Großteil der Leser sicher Neuland bedeutet. Für mich waren die Erläuterungen dazu auf jeden Fall sehr aufschlussreich.

Salzburg und Umgebung bilden den Schauplatz der Handlung, jedoch bleibt das so beliebte Lokalkolorit erfreulich dezent im Hintergrund und überlagert nicht die eigentliche Geschichte. Eine Frauenleiche gibt dem Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger Rätsel auf, deren Lösung sie zu Leichenteilen und weiteren Rätseln führt. Dieses Rätseln, Suchen und Finden entpuppt sich als eine Form des Geocoaching und zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Lange suchen Ermittler (und Leser \*g\*) vergeblich nach einem Motiv für die grauenvollen Morde. Die komplizierte und gelegentlich frustrierende Ermittlungsarbeit wird akribisch und detailliert geschildert, es gibt nur sehr wenige Abschweifungen in die Vergangenheit oder das Privatleben der Protagonisten. Die Handlung verläuft stringent und ohne nennenswerte Cliffhanger  bis zur spannenden Auflösung,  von Anfang an logisch und in sich stimmig aufgebaut. Am Ende blieben für mich keine Fragen offen.

Der Fall als solcher ist bizarr und beklemmend, in vielen Details definitiv nichts für schwache Nerven, die Story sehr konstruiert und  nicht aus dem Leben gegriffen, aber originell und von hohem Unterhaltungswert. Erzählstil und Ausgestaltung der Protagonisten haben mir sehr gefallen, auch wenn sich mit Beatrice einmal mehr eine Alleinerziehende zwischen Beruf und Privatem aufreibt. Lediglich den Chef der Abteilung, Hoffmann, fand ich zu überzeichnet, er wirkte wie die Karikatur eines unbedarften, frauenfeindlichen Vorgesetzten.

Es würde mich nicht wundern, wenn die Leser hier eine weitere Reihe erwarten dürfen. Die Beziehung zwischen den beiden Ermittlern scheint mir ausbaufähig, irgendwie hat es zwischen ihnen immer ein wenig „geknistert“, auch wenn privat noch jeder seiner Wege geht. Obwohl ich es prinzipiell nervig finde, dass ohne Ende neue Krimireihen auf den Markt kommen würde ich Florin und Beatrice auch bei weiteren Ermittlungen in Salzburg begleiten.**