Geocaching der makaberen Art - einfach genial!

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**Inhalt**

Die Salzburger Kriminalkommissarin Beatrice Kaspary hat es als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern nicht leicht. Ihr Exmann Achim hat die Trennung nicht verkraftet und macht seiner ehemaligen Frau das Leben schwer. Als wären diese Querelen und das schlechte Gewissen ihren Kindern gegenüber, die sie wegen ihrer Arbeit oft zu Achim oder zu ihrer Mutter "auslagern" muss, nicht genug, werden Beatrice und ihr Kollege Florin Wenniger in eine ebenso ungewöhnliche wie brutale Mordserie verwickelt. Eine junge Frau wird tot aufgefunden, ihr wurden geographische Koordinaten auf die Fußsohlen tätowiert. An dem durch die Koordinaten angegebenen Ort findet die Polizei eine Plastikbox mit Leichenteilen eines Mannes und einen Brief, der ein Rätsel enthält, durch dessen Bearbeitung man neue Koordinaten ermitteln kann. Diese makabere "Spielerei" folgt den Regeln des Geocachings, eines offenbar recht verbreiteten Hobbys, dem in seiner harmlosen Form (ohne Leichenteile als Fundobjekte) viele Menschen nachgehen. Beatrice, Florin und ihre Kollegen müssen jetzt herausfinden, wer der Ermordete war, dessen handlich zerlegte Einzelteile in den diversen Caches gefunden werden und welche Beziehung dieser Mann zu der anfangs aufgefundenen Toten und den im Weiteren folgenden Mordopfern hatte. Da der Täter die Angewohnheit hat, die Polizei in seinen rätselhaften Botschaften auf bestimmte Menschen hinzuweisen und diese dann, teils vor, teils nach ihrer Vernehmung durch die Mordkommission umzubringen, muss auch noch Personenschutz organisiert werden.

Beatrice, aus deren Vergangenheit dem Täter etwas bekannt ist, das ihre Kollegen nicht wissen (sollen), ist die bevorzugte "Spielpartnerin" des Mörders. Von dem Wunsch besessen, ihn zur Strecke zu bringen, verlangt sie sich extrem viel ab und begibt sich in große Gefahr.

**Beurteilung**

Die Autorin setzt in ihrem Roman "Fünf" eine neuartige Thriller-Idee sehr gekonnt um. Der Ablauf der Ereignisse wird von Mord zu Mord spannender, trotz der teilweise recht grausamen Einzelheiten bleibt die Handlung des Romans glaubhaft, wobei die einzelnen Ermittlungsschritte sehr logisch konstruiert sind und die Arbeit der Polizei mit allen Facetten (Laufarbeit, Internetrecherche, Personenschutz etc) minutiös dargestellt wird. Mit den Hauptfiguren rätselt der Leser über die Hintergründe der scheinbar irren Taten, erst nach und nach erkennt man die Zusammenhänge zwischen den Morden und die Motivation für den seltsamen Kommunikationsweg zwischen dem Täter und den Kriminalbeamten.

Auch auf der privaten Ebene ist das Leben der Protagonistin Beatrice im Spagat zwischen Beruf und Kindererziehung sehr interessant zu verfolgen und bietet Potenzial für weitere Romane, falls eine Serie geplant ist. Die Romanfiguren sind charakterlich gut ausgestaltet, sie sind weder Superhelden noch Bösewichte, sondern realitätsnah dargestellt.

**Fazit** Nach dem Jugendroman "Saeculum" Ist "Fünf" das zweite Buch, das ich von Ursula Poznanski gelesen habe und es hat mir sowohl von der ungewöhnlichen Thematik, als auch vom Aufbau und Erzählstil ausgezeichnet gefallen. Für Liebhaber spannender Thriller, in denen auch etwas mehr Blut fließen darf, möchte ich das Buch unbedingt weiterempfehlen. ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/thumbs_up.gif)