Geocaching etwas anders

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katja-68 Avatar

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Eine Frau wird tot auf einer Kuhweide gefunden - mit eintätowierten Koordinaten auf den Fußsohlen.
Und am angegebenen Ort finden die Ermittler Leichenteile und Rätsel...
Eine blutige Version des Geocaching, eine grausame Schnitzeljagd per GPS, auf die sich die Ermittler einlassen müssen.
Warum das alles? Und wer inszeniert dieses Spiel?

Meine Meinung:
Die Idee der Geschichte gefällt mir sehr gut und ist bisher auch, so weit ich weiß, einmalig.
Ich finde Geocaching sehr interessant, meine Tochter hat es selber schon gemacht (ohne Leichenteile natürlich) und war ganz begeistert.
Die ganze Story dreht sich um dieses Thema und auch wenn man davon noch nichts gehört hat, versteht man alles, da die "Regeln" wie nebenher erklärt werden.
Die beiden Ermittler Beatrice und Florin scheinen mir realistisch dargestellt, grundsätzlich sind beide Charaktere gut ausgearbeitet und haben eine private Hintergrundgeschichte.
Leider aber mal wieder etwas stereotyp (alleinerziehende Mutter mit privaten Problemen, unsympathischer Vorgesetzer, verständnisvoller Kollege).
Ich würde mir da etwas kreativeres wünschen....
Die Handlung ist ziemlich konstruiert, aber dadurch nicht schlechter. Sie ist logisch und in sich schlüssig aufgebaut.
Der Leser bleibt auf einer Stufe mit den Ermittlern, kann deren logischen Schlüssen ebenso folgen wie den falschen Fährten.
Man ist hautnah bei der Ermittlerarbeit dabei und auch wie über den Fall und den "Owner" nachgedacht wird.
Daher ist FÜNF für mich auch eher ein Krimi als ein Thriller.
Es ist jetzt nicht so, dass das nicht interessant war, erinnerte aber doch ein stückweit an einen Sonntagabend-ARD-Krimi.
Die Auflösung des Falls fand ich realistisch. Meist sind Thriller immer etwas an der Realität vorbei, aber bei diesem Buch, kann ich mir durchaus vorstellen, dass etwas so passieren könnte.
Ich fand es allerdings etwas langweilig und einfallslos, die Ermittlerin am Ende in die Hände des Täters geraten zu lassen.

Fazit:
Ein gutes Buch, auch wenn es anfangs eher ein Krimi ist und auch nicht so spannend, wie man das von einem Thriller erwartet.
Die Spannung kommt erst später, aber dann auch wirklich.
Die Charaktere sind realistisch und sympathisch.
Die Idee ist einfach nur total klasse und originell und es hat "Spaß" gemacht, bei dem blutigen Geocaching dabei zu sein.