Geocaching kann gefährlich sein!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
majandra Avatar

Von

 

**1)     ** **Inhalt**

 

Wenn unschuldige Kühe auf einer Weide die ersten sind, die eine Leiche finden, ist es vermutlich kein gewöhnlicher Todesfall – tatsächlich ist Nora Papenberg ermordet worden, nachdem ihr Koordinaten in die Fußsohlen eintätowiert worden sind. Doch geht aus dem Prolog des Thrillers eindeutig hervor, dass zuvor sie selbst einen anderen Menschen getötet hat – wie hängen die Morde zusammen?

 

Beatrice Kaspary und ihr Kollege mit dem ungewöhnlichen Vornamen Florin arbeiten als Ermittlerteam bei der Polizei und haben die Aufgabe, den Mord an Nora Papenberg aufzuklären. Durch die Koordinaten gelangen sie an einen weiteren Tatort. Ganz nach Art des Geocaching finden sie am angegebenen Punkt gut versteckt eine Frischhaltebox mit makaberem Inhalt: einer wenig fachmännisch abgetrennten Hand. Sofort ist offensichtlich: Es gibt mindestens zwei Opfer, die in Zusammenhang miteinander stehen. In der Box befindet sich außerdem ein Rätsel, das die Ermittler zu neuen Koordinaten führen wird – geschrieben in Nora Papenbergs Handschrift. Hat sie etwa alles selbst inszeniert?

 

Während die Ermittlungen laufen, muss sich Bea in ihrem Privatleben ständig mit ihrem stalkenden Exmann herumquälen, der auch mitten in der Nacht nicht vor terrorisierenden Anrufen zurückschreckt – natürlich nur unter dem Vorwand, sich um die beiden Kinder zu sorgen. Dennoch greift Bea nicht polizeilich ein, was vermutlich mit ihrer ständigen Erschöpfung zusammenhängt, unter der sie während des Falls mehr und mehr zu leiden hat.

 

An den nächsten Koordinaten entdecken die Ermittler zwei abgeschnittene Ohren – mindestens eines davon ist ante mortem abgetrennt worden. Wieder gibt es verschlüsselte Hinweise auf das nächste Opfer, das Bea und Florin mühsam ausfindig machen und zum Mordfall Papenberg befragen – doch niemand der befragten Personen scheint etwas darüber zu wissen. Zeitgleich fängt der „Owner“ – der Besitzer der makabren Frischhalteboxen – an, die bereits befragten Personen zu entführen und zu töten.

 

Die Polizei ist an einem toten Punkt angelangt, als der Täter plötzlich Kontakt zu Bea aufnimmt und brisante Details aus ihrer Studienzeit ins Spiel bringt …

 

**2)     ** **Kritik**

 

Der Thriller, der eigentlich ein Kriminalroman ist, ist außerordentlich spannend geschrieben und bedient bei in der Schilderung verschiedener Perspektiven, sodass die LeserInnen stets mehr wissen als die beiden Protagonisten Bea und Florin. Dennoch bleibt die Spannung bis zum Ende aufrecht, weil die Zusammenhänge zwischen den Mordopfern einfach nicht klar ist.

 

Spannung wird auch durch die Beziehung zwischen Bea und Florin aufgebaut – während es sich zu Beginn um eine rein berufliche Verbindung handelt, wird im Verlauf des Thrillers mehr und mehr deutlich, dass sich vor allem Bea mehr als nur Freundschaft mit Florin vorstellen kann. Auch er macht verschiedene Andeutungen und kümmert sich stets rühren und fürsorglich um seine Kollegin – aber er ist in einer festen Beziehung. Wird sich zwischen den beiden dennoch etwas entwickeln?

 

Die unterschiedlichen Blickwinkel, aus denen die Geschichte beleuchtet wird, erzeugen außerdem durchaus belustigende Momente, wenn die Leitkuh einer Kuhherde beispielsweise feststellt, dass die tote Nora Papenberg durchaus nicht genießbar ist.

 

Nebenher erklärt die Autorin das Konzept des Geocaching in seiner vollen Ausprägung, sodass man auch mit zahlreichen, für den Fall bedeutsamen Fachvokabeln ausgestattet wird. Wer eine besondere Einführung in die Welt des Geocaching bevorzugt, ist hier also genau richtig!

 

**3)     ** **Empfehlung**

 

Nicht nur für Krimi-Fans ist das Werk gut geeignet – auch für Freunde der Spannung und geheimnisvollen Rätsel ist reichlich Lesestoff dabei, der am Ende bei allen LeserInnen einen unschlagbaren Aha-Effekt auslösen wird!