Lust auf Geocaching bekommen?

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Kurze Inhaltszusammenfassung:

Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger suchen nach einem Serientäter, der Menschen tötet und dann Leichenteile mit Hinweisen zum Fundort und zum nächsten Opfer der Polizei zukommen lässt. Das erste Opfer Nora Pappenberg wird inmitten einer Kuhweide gefunden. An ihrer Fußsohle sind GPS-Koordinaten eintätowiert, die zum nächsten Hinweis führt. Der Mörder schlägt immer schneller zu und die Polizei tappt im Dunkeln. Beatrice lässt sich auf die morbide Schnitzeljagd mit dem Mörder ein und ist plötzlich selbst involviert.

 

Meine Meinung zum Buch:

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und interesseerweckend, die Charaktere werden gut eingeführt und die Handlungsstränge sind klar und gut nachvollziehbar. Die Hauptcharakterin Beatrice Kaspary ist die Ermittlerin, die der Mörder als seine unmittelbare Kontaktperson ausgewählt hat. Gleichzeitig ist Bea auch frisch von ihrem Ehemann getrennt und überforderte alleinerziehende Mutter von zwei Schulkindern. Da sie sehr unregelmäßige Arbeitszeiten hat und viele Überstunden machen muss, schafft sie die Balance zwischen Beruf und Familienleben nicht gut und steht auch selbst kurz vor dem Burn out. Könnte sie nicht auf die Unterstützung ihrer Eltern bei der Mitbetreuung ihrer Kinder zählen, könnte sie nicht in ihrem Beruf arbeiten. Trotzdem plagt sie ständig das schlechte Gewissen ihre Kinder „abgeschoben“ zu haben. Gerade diese kleinen menschlichen Schwächen machen die ansonsten so starke Ermittlerin sehr sympathisch. Auch die unverarbeiteten Geschehnisse aus Beas Vergangenheit wurden sehr gut eingebaut. Ihr Kollege und unmittelbarer Vorgesetzter Florin ist frisch verliebt, aber verbringt berufsbedingt auch viel mehr Zeit mit Beatrice als mit seiner Freundin. Er ist Bea gegenüber sehr verständnisvoll und kümmert sich rührend um sie, indem er ihr leckere Kaffeevariationen zubereitet und sie gelegentlich bekocht. Heimlich hat Bea auch ein Auge auf ihn geworfen, aber das würde sie ihm gegenüber niemals zugeben.

Der Modesport „Geocaching“ wird im Buch auch für Unwissende sehr gut erklärt und interessant dargestellt, so dass man fast Lust darauf bekommt, einmal in der schönen Salzburger Stadt oder Umgebung auf Geocaching-Tour zu gehen.

Der Ermittlungsfall bleibt bis zum Schluss spannend. Gut gefunden habe ich, dass die Zusammenhänge zwischen den Opfern nicht von Anfang an klar gewesen sind, sondern sich die Beziehungen im Laufe des Buches geklärt haben. Die Ermittlungsverfahren waren teilweise recht langsam und die Ermittler hätten schneller kombinieren können, um gewisse Opfer zu schützen, aber diesen kleinen Schönheitsfehler hat das sympathische Ermittlungsduo wettgemacht.

 

Titel und Cover:

Das Cover ist optisch ansprechend gestaltet und der Titel, kurz und bündig, passt gut zum Inhalt, da fünf Opfer vorkommen.

 

Mein Fazit:

Ich habe das Lesen des Thrillers mit den beiden sympathischen Ermittlern sehr genossen und würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung geben würde. Der Schluss des Buches würde sich gut anbieten, hier anzuknüpfen.