Mörderische Schnitzeljagd per GPS

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Die österreichische Autorin Ursula Poznanski war mir bisher unbekannt und hat mich gleich positiv überrascht. Die Handlung spielt in Österreich und schon der kurze Prolog erweckt Spannung und macht neugierig.

Auf einer Kuhweide hat ein Bauer die Leiche einer Frau gefunden, die von einem Felsen gestürzt wurde. Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger übernehmen den Fall. Beatrice entdeckt auf den Fußsohlen des Opfers eintätowierte Koordinaten. Die Spur führt die Ermittler zu einer männlichen Hand und weiteren rätselhaften Informationen auf einem Zettel. Mit den richtigen Lösungen erhalten sie die nächsten Koordinaten für die abartige Form des modernen Geocachings, eine Art Schnitzeljagd per GPS. Für Beatrice und Florin beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn jeder Zeuge, den sie vernehmen, verschwindet spurlos. Wer spielt diese morbide Schnitzeljagd mit ihnen und welche Verbindung besteht zwischen den Opfern?

In dem kurzen Prolog wurde sofort Spannung aufgebaut und man war sofort im Geschehen. Die Ermittler fand ich sehr professionell und authentisch, sie waren mir sehr sympathisch. Auch die Privatsphäre der Hauptakteure sind in dem Thriller mit eingebunden und ich konnte mich gut in die Lage von Beatrice hineinversetzen als alleinerziehende berufstätige Frau, die neben ihren Job und Kindern sich noch mit ihrem Exmann auseinandersetzen muss.

Lange habe ich im Dunkeln getappt, wer denn der Täter ist und habe die Lösung nicht vor den Ermittlern gefunden. Die Enträtselung war schlüssig und glaubwürdig. Ich hatte das Gefühl, dass keine Fragen mehr offen waren. Im Mittelteil hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht, doch dieses möchte ich nicht negativ bewerten, da die Geschichte in meinen Augen eine „runde“ Sache ist. Da das Buch nur ca. 380 Seiten umfasst, konnte man es schnell in einem Rutsch durchlesen.

Die Idee Geocaching mit einem Krimi zu verbinden, fand ich hervorragend. Diese Art der „Schatzsuche“ war mir vom Namen her schon bekannt, aber durch die detaillierten Hinweise und Abkürzungen wurde mir Geocaching doch sehr viel näher gebracht. Bei Ursula Poznanski kann ich mich bedanken für den Thriller mit dem Kürzel TFTH (Thanks For The Hunt) und hoffe, dass es noch eine Fortsetzung um das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger gibt. Ich würde mich freuen.