Thanks for the hunt

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regenprinz Avatar

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Nach den beiden superspannenden Jugendbüchern "Erebos" und "Saeculum" war ich mächtig neugierig auf diesen Thriller von Ursula Poznanski und auch er hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Welt der Geocacher war mir bislang völlig fremd, aber es hat mir beim Lesen viel Spaß gemacht, gemeinsam mit den Ermittlern mehr darüber zu erfahren. Es war ja auch perfekt integriert ins Ganze und so gestaltet, dass man sich bestimmte Schlüsselwörter bzw. Abkürzungen rasch merken konnte. Und witzig war's ja meist auch, zu erfahren, was sich hinter JAFT oder ähnlichem verbarg. Die Hintergründe der Mordhandlung, das verbindende Element und die Person bzw. das Motiv des Täters blieben mir bis zur Auflösung am Ende dennoch verborgen, obwohl ich eifrig am Miträtseln war. Mehr an Spannung kann man wohl nicht in ein Buch packen ...

Absolut sympathische Hauptfiguren sind für mich Beatrice und Florin, wobei Beatrice mit ihren persönlichen und familiären Sorgen und Problemen im Buch klar mehr Raum einnimmt und durch die häufige Innenperspektive logischerweise mehr psychologische Tiefe besitzt als Florin, der eher so was wie der perfekte Freund ist. Aber auch alle übrigen Figuren sind toll ausgearbeitet, sie wirken charakterstark und authentisch, seien es Beas Kollegen, ihr grässlicher Chef, ihr noch grässlicherer Ex-Mann oder ihre Familie. Da steckt für mich noch jede Menge Potential für Folgebände drin. Sämtliche Figuren, um die sich die eigentliche Tathandlung dreht, wirken ebenfalls überzeugend.

Bestimmte Details, die sich im Buch wiederholen, wie z.B. Beas Handyklingelton, rufen irgendwann einen richtigen Gänsehauteffekt hervor. Ich glaube, "Message in a bottle" kann ich nie wieder hören, ohne an dieses Buch zu denken. Für mich (bekennendes Weichei) waren manche Passagen auch schon hart an der Grenze dessen, was ich lesen kann, ohne Alpträume von der Szene zu bekommen - aber der normale Thrillerleser ist da sicher weniger empfindlich.

Sprachlich gibt es auch überhaupt nichts zu meckern, rasant erzählt, mit gelegentlich kleinen amüsanten Einsprengseln (wie z.B. die Innensicht der braunen Kuh in der Leseprobe), mit knackigen Dialogen und ohne Längen oder unnütze Ausschweifungen.

Fazit: Toller Thriller! Thanks for the book.