Ein sehr schönes Buch! Aber: Anders als erwartet!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mari bumbelbee Avatar

Von

Kurz zum Cover des Buches:
Das Cover des Buches ist türkis. Bei der Schrift handelt es sich um eine verschlungene Schreibschrift in goldener Farbe.
Verspielte Kreise und kleine "Fallschirmchen" einer Pusteblume schmücken das Cover. Die erste und die letzte Seite des Buches sind ebenfalls goldfarben, was die Besonderheit des Buches betont.
Als ich das Buch in den Händen hielt, dachte ich, ich würde tatsächlich das Tagebuch in den Händen halten.

Kurz zum Inhalt des Buches:
Eleanor hat Krebs im Endstadium und muss sterben. Doch wie erklärt sie diese Tatsache ihrer
8-jährigen Tochter? Soll sie es ihr überhaupt sagen und wenn ja, was soll sie ihr sagen?
Obwohl ihr Mann Max dagegen ist, entschließt sich Eleanor, ihrer Tochter Melissa nichts zu sagen.
Sie gestaltet zusammen mit ihrem Mann Max noch sehr schöne Wochen für die Familie.
Da Eleanor traurig ist, dass sie ihre Tochter nicht beim Aufwachsen begleiten kann, entschließt sie sich, ein Buch für Melissa voll mit Rezepten, Fotos, Erinnerungen und Ratschlägen anzufertigen.
Das Buch bekommt Melissa an ihrem 25. Geburtstag, 17 Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, von einem Nachlassverwalter ausgehändigt. Mit dem Buch und den Erinnerungen ist sie erst einmal überfordert. Erst einen Tag vorher hat sie den Heiratsantrag ihres Freundes Sam abgelehnt, obwohl sie ihn doch liebt. Nun macht sie sich zusammen mit dem Buch auf eine Reise in ihre Erinnerungen, die sie wiederentdeckt und zu Emotionen, welche sie erst einmal verarbeiten muss.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Es handelt sich hierbei um eine schöne und besondere Geschichte, die das schwere Thema Krebs behandelt.
Die Geschichte erzählt, was mit Mitgliedern einer Familie passieren kann, wenn sie mit einem solchen Verlust zu kämpfen haben.
Die Idee mit dem Buch voller Rezepte und Erinnerungen hat mich von vornherein begeistert. Ich hätte auch gerne solch ein Buch von meinen Liebsten.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich anfangs vom Buch eher enttäuscht war. Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, habe ich mir ein Buch versprochen, dass voller Emotionen ist und welches mir die eine oder andere Träne beschert.
Die Taschentücher lagen bereit, kamen aber, obwohl ich nah am Wasser gebaut bin, nicht zum Einsatz. Als ich merkte, dass sich das Buch anders entwickelt, als ich es gedacht habe, habe ich mich neu auf das Buch eingelassen und bin letztlich trotzdem sehr angetan von dem Buch.
Das Buch wechselt jedes Mal die Erzählperspektive. Sie variiert zwischen 3 Personen: Eleanor, Melissa und Max. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es schön, dass wir auch die Sichtweise von Max, dem Ehemann von Eleanor kennen lernen durften.
Wir erfahren, welche neuen Sorgen Melissa und Max beschäftigen und welcher
Punkt in ihrem Leben nie richtig überwunden wurde. Außerdem erfahren
wir wie Eleanor das Buch schreibt und wir bekommen einen Einblick in ihre Gedanken. Hier hätte ich mir allerdings mehr Tiefe gewünscht. Die Gedankengänge
und Eleanors Kampf werden dargestellt und man merkt, dass es schlimm war, aber es schaffte nicht mich zu berühren.
Gegen Ende des Buches verschwimmen die Erzählperspektiven und manchmal wusste ich gar nicht mehr, wer jetzt gerade erzählt und um was es gerade geht.
Waren wir eben noch bei Eleanor und dem Krebs, waren wir auf einmal bei Max. Lediglich ein kurzer Absatz trennte die Zeilen.
Die Recherche und die Einzelheiten über den vererbbaren Krebs haben mir gut gefallen. Leider ist gerade dieses Thema heute sehr weit verbreitet.
So ziemlich jeder hat jemandem im Freundes-, Bekannten- oder sogar im Verwandtenkreis, der Krebs hat oder hatte. Das Thema ist allzeit präsent.
Ich habe mich auch das eine oder andere Mal dabei ertappt, wie ich meine Brust abtastete. Ich mache das zwar öfter, jedoch gerade wenn man
so etwas liest, erwischt man sich wieder dabei.
Obwohl mir die Protagonisten und die Geschichte gefallen haben und alles sehr gut beschrieben war, konnte ich mich nicht in die einzelnen Personen
hineinversetzen. Trotzdem hat mich das Buch sehr gefesselt und ich habe es sehr gerne gelesen.
Gefallen haben mir die verschiedenen Rezepte im Buch. Ich werde das eine oder andere mal ausprobieren. Ich bin zwar keine gute Köchin, aber
die Rezepte sind genau so beschrieben, wie es eine Mutter an ihre Tochter auch weitergeben würde. Toll!!
Neben dem schweren Thema Krebs werden auch sämtliche zwischenmenschliche Konflikte behandelt. Die Botschaft, die ich aus dem Buch herausnehme, ist zum einen
auf meinen Körper zu hören, zum Anderen aber auch, dass jeder seine eigenen Probleme zu lösen hat. Jeder muss mit seinen eigenen Problemen klar kommen und
kein Mensch ist unfehlbar.
 
 
Fazit:
Auch wenn ich mir etwas anderes unter dem Buch vorgestellt habe, so hat es mich doch mit allen Facetten und Einzelheiten begeistern können.
Ich wäre gerne tiefer in die Emotionen eingetaucht, aber meiner Meinung nach wurde dies, jedes Mal kurz bevor es hätte stattfinden können, abgebrochen. Deshalb werde ich eine Schildkröte einbehalten.
Jedoch vergebe ich 4 wohlverdiente Schildkröten für ein wunderbares Buch mit einer besonderen Geschichte.
Ich denke, wenn man mit anderen Erwartungen an dieses Buch dran geht, ist es wahnsinnig toll.