Rezepte für das Leben... für Melissa

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justine Avatar

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Wie sagt man seinem Kind, dass man sterben muss? Von ihrer Erkrankung erfährt Eleanor erst, als es bereits zu spät ist. Deswegen entscheidet sie, sich mit ihrem Schicksal abzufinden und ihrer Tochter so lange wie möglich ein unbeschwertes Leben zu erhalten. Ihr Ehemann, Max, noch nicht so weit. Er will, dass sie kämpft…
Und trotzdem ist er ihr dabei behilflich, so gut es geht, die Krankheit vor Melissa geheim zu halten. Aber auch, wenn die beiden das Kind nach allen Regeln verwöhnen, hinterlässt der – aus ihrer Sicht – plötzliche Tod ihrer Mutter tiefe Spuren auf Melissas Seele.
Erst Jahre nach Eleanors Tod – an Melissas 25. Geburtstag – erhält sie ein letztes Vermächtnis ihrer Mutter. Eleanor lässt ihrer Tochter durch einen Anwalt ihres Vertrauens ein Buch zukommen. Es beinhaltet mit allerlei Rezepten – für die Küche und für das Leben… und ein Geheimnis, das sie niemanden mehr erzählen konnte, das sie aber ihrer Tochter anvertrauen will, anvertrauen muss. Ein Gespräch von Frau zu Frau.

Melissa befindet sich gerade in einer schwierigen Phase. Eigentlich sollte sie glücklich sein. Ihr Freund will sie heiraten und eine Familie mit ihr gründen. Doch sie ist innerlich zerrissen, weiß nicht, wie sie sich entscheiden soll. Die Beziehung leidet darunter.

Und dann ist da noch ihr Vater, der nach ihrer Mutter zwar Affären hatte, aber keine feste Beziehung eingehen wollte oder konnte. Und nun raubt ihm seine neue Kollegin den Verstand.

Allerlei Drama also.

Die Thematik - sage ich meinem Kind, dass ich sterben muss - ist bereits oberflächlich betrachtet sehr interessant. Dabei geht es um so viel mehr. Die Neigung, eine Beziehung, die so tragisch endete, wie die von Eleanor und Max, zu idealisieren. Obwohl nicht immer alles eitel Sonnenschein war. Und außerdem die Frage, wohin gehört man.

Insgesamt fand ich das Buch weniger bedrückend, als ich erwartet hatte. Störend empfand ich, dass mitten in Melissas Erlebnissen Eleanors Niederschriften auftauchten... (ohne besondere Kennzeichnung). In den meisten Fällen konnte ich es erkennen. Zwar bestand stets ein sachlicher Zusammenhang. Der Sinn erschloss sich mir nicht; schließlich hat Eleanor ihre eigenen Kapitel. Das könnte man optimieren. Ansonsten hatte ich mit dem Schreibstil keine Probleme. Die Wortwahl ist verständlich.

Also insgesamt kein schlechtes Buch.