Die Folgen der Vergangenheit für die Gegenwart

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flocki Avatar

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„Für diesen Sommer“ ist schon vom Äußeren ein Roman, wie er sein sollte. Im Hardcover gebunden, mit einem schlichten aber passenden Schutzeinband. Das Buch liegt gut in der Hand. Mit 447 Seiten nicht gerade ein Leichtgewicht. Gisa Klönne erzählt in ihrem Roman die Geschichte von Franziska, die schon in frühen Jahren, noch vor dem Abitur, ihr Elternhaus verlassen hat. Von den Gründen erfährt der Leser vorerst nichts. Ihre Mutter ist schon tot und der Gesundheitszustand ihres Vaters Heinrich hat sich soweit verschlechtert, dass er nicht mehr in der Lage ist, sich alleine zu versorgen. Diese Aufgabe übernahm bisher Franziskas Schwester. Da diese jedoch in den Urlaub fahren will, und ihr Vater eine für ihn geplante Kur verweigert, obliegt es Franziska, sich für die nächsten drei Wochen um ihn zu kümmern. Außerdem soll sie sich um die Vorbereitungen für den behindertengerechten Umbau ihres Elternhauses kümmern. Daraus erwächst ihr eine schwere Aufgabe. Werden doch dabei schmerzhaft Erinnerungen und Emotionen an Ereignisse frei, die über ihr bisheriges Leben und das der ganzen Familie liegen. Und die auch der Grund für ihr frühzeitigen Weggang waren. Geschickt verbindet der Roman vergangene Ereignisse mit der heutigen Handlung. Für mich ließ er sich zeitweilig flüssig und spannend, an anderen Stellen aber etwas zäh und langatmig lesen. Alles in allem, ein Roman, der zwar fiktiv ist, aber dennoch Themen anspricht, die heute immer aktueller werden.