Eine Geschichte über das Leben und die Familie

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ani0607 Avatar

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„Für diesen Sommer“ von Gisa Klönne ist trotz des sommerlich gestalteten Covers keine leichte Sommerlektüre, die man mal eben am Strand lesen könnte. Diese Geschichte ist viel tiefgründiger und anspruchsvoller. Darin begleitet der Leser Franziska, die wegen der Krankheit ihres Vaters in das Familien-/ Elternhaus zieht, um diesen zu unterstützen. Erst dort wird deutlich, wie sehr sich die beiden bzw. ursprünglich auch alle vier Familienmitglieder voneinander entfernt haben. Auch erfährt der Leser viel über die Gründe dieses Zerwürfnisses, die natürlich auch heute noch sehr aktuelle Themen sind.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive Franziskas erzählt, wobei es auch einige Einblicke aus der Perspektive des Vaters gibt, was dazu führt, dass mehr Hintergründe über das Familienleben und die Zeit vor der Familie geschildert werden. Anfangs musste ich mich etwas durchkämpfen, da der Lesefluss wegen der fehlenden Kapitelangaben und Wechsel der Erzählperspektive etwas gelitten hat. Im Laufe des Buches hat man sich aber an die Erzählweise gewöhnt und ist nunmehr an der Geschichte von Franziska und ihrem Vater Heinrich interessiert.

Gisa Klönnes Erzählstil ist sehr tiefgründig und einfühlsam, wobei man schlussendlich beide Perspektiven sehr gut verstehen kann. Beispielsweise erfährt der Leser auf eine sehr taktvolle Art und Weise, wie man sich im Alter fühlen könnte, egal, ob mit 50+ oder 80+, wie der Körper sich verändert und welche Gedanken einen in dem Moment wohl beschäftigen.

Ich würde das Buch weiterempfehlen, da es sehr ernste und wichtige Themen behandelt und man am Ende sehr schön die Entwicklung der Protagonistin sehen kann und versteht, was Familie wirklich bedeutet.