Emotional intensiver Familienroman.

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Die Familiengeschichte beginnt mit einem typischen Szenario: Franziska soll auf ihren Vater aufpassen. Normalerweise kümmert sich die ältere Schwester Monika um den an Polyneuropathie erkrankten Vater. Da diese jedoch unpässlich ist, soll Franziska diese Aufgabe jetzt übernehmen. Der Vater wohnt noch in dem Haus, in dem die Schwestern aufgewachsen sind, somit wird Franziska nicht nur mit der gegenwärtigen Familiensituation konfrontiert, sondern muss sich auch mit der familiären Vergangenheit auseinandersetzen.

Das Verhältnis von Franziska und ihrem Vater gestaltet sich als schwierig. Die Dialoge sind von der Autorin mit einer spürbaren Schwere gekennzeichnet. Im Vordergrund des Buches stehen der sture Vater von Franziska und sie selbst, die als schwarzes Schaf der Familie gelesen werden kann, da sie nach Ansicht ihres Vaters ihr Leben vergeudet. Die Nebencharaktere der Geschichte sind ebenfalls sehr eindrücklich herausgearbeitet, dadurch war es mir ein leichtes mich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen. Ein Großteil des Buches macht der Einblick in Gedankenwelt der verschiedenen Familienmitglieder aus, dies macht die Lektüre noch mehr emotional zugänglich. Allerdings sind diese nicht immer chronologisch und das überlegen von welcher Sicht aus, wann das gelesene passiert hat mich immer wieder aus dem Lesefluss katapultiert.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen emotional intensiven Familienroman, welcher seine Intensität allerdings nur häppchenweise Preis gibt.