Familie

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Franziska kehrt nach mehr als drei Jahrzehnten in ihr Elternhaus zurück, das sie als junges Mädchen im Streit verlassen hat. Sie muss sich um ihren alten Vater kümmern, der nicht mehr alleine zurechtkommt, das aber nicht einsehen will. Schwester Monika, deren Aufgabe das normalerweise ist, braucht eine Auszeit.
Gut beschrieben, mit welch gemischten Gefühlen Franziska zurückkehrt. Viele ihrer Lebensträume sind geplatzt und es fällt ihr nicht leicht, mit den Veränderungen in ihrem Elternhaus zurechtzukommen. Das Fehlen ihrer verstorbenen Mutter macht ihr zu schaffen und auch Gewissensbisse stellen sich ein, weil sie es nicht mehr geschafft hat, zu Lebzeiten ihrer Mutter zurückzukehren. Nach einem Sturz muß der Vater ins Krankenhaus und Franziska nutzt die Zeit um zu entrümpeln und das Haus behindertengerecht umzubauen. Dabei stößt sie auf Familiengeheimnisse, von denen sie nichts gewußt hat, die aber trotzdem immer irgendwie präsent waren.
Schön finde ich, daß Vater und Tochter am Ende eine Art Versöhnung zustande bringen und das es so aussieht, als ob beide auf einem guten Weg sind.
Für mich hat dieses Buch auch wieder die schwierige Frage aufgeworfen, inwieweit erwachsene Kinder für ihre betagten Eltern verantwortlich sind.
Trotz des schwierigen Themas ist das Buch ein gut zu lesender Roman, der auch seine komischen Seiten hat und den ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.