Ich musste reinkommen

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doralupin Avatar

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Heinrich ist alt und gebrechlich und nachdem Franziskas Schwester in eine Kur muss, bleibt Franziska keine andere Möglichkeit als ihren pflegebedürftigen Vater selbst zu unterstützen...obwohl sie sich in der Vergangenheit überworfen haben und Streitigkeiten sicher nicht ausbleiben werden. Doch ist der Besuch vielleicht auch eine Chance auf Versöhnung und auf das Aussprechen von so mancher Frage?!

Trotz des sommerlichen Covers, das vielleicht auf eine leichte, unbeschwerte Geschichte schließen lässt, vereint die Handlung doch eher schwere und tiefgründige Dinge miteinander, man sollte sich also davon nicht täuschen lassen. Wer sich allerdings auf die Story einlässt, den erwartet eine Geschichte der besonderen Art.

Anfangs ist der Stil das Hörbuch recht langsam und behäbig und deshalb brauchte ich tatsächlich auch eine ganze Weile um richtig in die Geschichte reinzufinden. Es wird auch nicht nur die Gegenwart beleuchtet, sondern sowohl die Vergangenheit von Heinrich als auch die Vergangenheit von Franziska in bestimmten Lebensphasen spielen eine Rolle. Dies hat es mir zuerst etwas schwer gemacht und man musste wirklich immer sehr genau drauf achten in welcher Zeit sich die Protagonisten gerade befinden. Die ganze Geschichte ist kein Hörbuch, welches man mal eben "zwischendurch" hören kann/sollte, sondern es ist komplex und benötigt die volle Konzentration und Aufmerksamkeit des Hörenden.

Nach und nach lüften sich dann aber immer mehr Rätsel aus der Vergangenheit der Familie und man fängt an die einzelnen Familienmitglieder und ihre Handlungen besser zu verstehen, die einem vorher vielleicht unklar waren. Alles wurde immer runder und die einzelnen Stränge und Geschichten in der Vergangenheit fügten sich immer mehr zusammen, dies fand ich sehr gelungen und hat das Ganze auch immer spannender gemacht.

Die beiden Sprecher des Hörbuchs haben mir gut gefallen. Nina Petri, die den Part von Franziska spricht fand ich von Beginn an sehr gut besetzt und sie hat sehr gefühlvoll und gut gelesen. An Wolf-Dietrich Sprenger, der den Heinrich gelesen hat, musste ich mich erst gewöhnen. Seine Sprache ist eher verwaschen und langsam und ich musste mich erst sehr darauf konzentrieren, aber nachdem ich mich an die Stimme gewöhnt hatte, hat sie vorallendingen super zur Person des Heinrich gepasst!

Fazit: Anfangs musste ich mich erst in die Story einfinden und an die Sprecher gewöhnen, aber dann wurde das Hörbuch immer spannender und fesselnder. Wer eine tiefgründige Familiengeschichte sucht, der ist hier goldrichtig und dem empfehle ich dieses Hörbuch auch gern weiter.