Sprachgewaltig

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harakiri Avatar

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Als Monika erkrankt, soll sich ihre Schwester Franziska um den hilfsbedürftigen Vater kümmern und sein Haus so umbauen, dass er mit seiner Behinderung zurechtkommt. Doch der Vater will gar keine Hilfe, er hat ganz andere Pläne.

Anfangs fragte ich mich noch „Wo will dieses Buch mit mir hin?“ Denn der Einstieg ist nicht einfach. Der Grundton eher feindselig und trübe, es werden viele Handlungsstränge eröffnet. Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto mehr riss sie mich mit und ich erkannte, dass es um viel mehr geht. Eine Familiengeschichte, die es in sich hat und in der vieles ungesagt blieb muss aufgearbeitet werden.



Kommen – Gehen – Sterben – Leben – Bleiben



Das Buch ist in 5 Abschnitte unterteilt, Kapitel in den Abschnitten gibt es nicht. Da die Handlung oft zwischen verschiedenen Strängen hin- und herswitcht macht es dies ein wenig schwierig, der Handlung fließend zu folgen. Immer wieder mischen sich Vergangenheit und Gegenwart oder die jeweiligen Erzählerstimmen.



Die Charaktere sind – und haben es – nicht einfach. Klönne hat sich bei ihrer Entwicklung viele Gedanken gemacht und teilweise auch eigene Lebenserfahrungen mit einfließen lassen. Das macht das Buch authentisch und vielschichtig und jeder, der eine Familie hat, kann sich gut in die Charaktere einfühlen. Denn Probleme gibt es ja in jeder Familie.


Klönnes Sprachstil ist gewaltig, teilweise poetisch und ich musste mich zu Beginn erst etwas einlesen, klebte dann aber später förmlich an den Zeilen und war gespannt, was mich im Laufe des Buches noch erwartet.


Fazit: unerwartete Wendungen, gut entwickelte Charaktere und ein gut gehütetes Geheimnis machen den Reiz dieses Buches aus.