"WARUM ZEICHNET HEINRICH AMEISENBÄREN ?"

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Das Buchcover ist schlicht und einfach und soll wahrscheinlich die beiden Schwestern Franziska und Monika darstellen, als sie sich noch sehr gut verstanden haben und viel gemeinsam unternahmen. Der Autorin gelingt es hier in diesem Roman auf sehr einfühlsame Weise die Probleme des Altwerdens darzustellen. Denn wer kennt diese Probleme aus eigener Familie nicht, wer kümmert sich im Alter um die Eltern, wenn sie alt und gebrechlich geworden sind ? Der 84-jährige Heinrich ist alt geworden, durch sein Nervenleiden machen seine Beine nicht mehr so richtig mit. Seine Tochter Monika hat sich bisher sehr aufopfernd um ihn gekümmert, jetzt liegt sie selbst mit einem Burnout im Krankenhaus, ihr ist einfach alles zuviel geworden. Heinrich darf davon nichts erfahren, sonst bekommt er ein schlechtes Gewissen, so wird er halt angelogen und Monika kurzfristig auf Urlaub geschickt. Seine zweite Tochter Franziska soll nun Monika ersetzen und sich um Heinrich kümmern, der ununterbrochen von einer Litografie Ameisenbären abzeichnet, und niemand weiss, warum er das eigentlich macht. Doch wird ihr Vater Heinrich ihr die Hand reichen und ihre angebotene Hilfe auch tatsächlich annehmen. Denn vor Jahren hat sie sich mit ihrem Vater überworfen und kaum mehr Kontakt zu ihm gehabt, alles hat sich nur um Monika gedreht, die ihm auch solange behilflich war, bis sie selbst nicht mehr konnte. Immer wieder macht die Autorin einen Zeitsprung und erzählt von den unbeschwerten Jugendjahren der beiden Schwestern, und gerade das macht diesen Roman sehr lebendig und durchaus lesenswert. Von mir eine klare Kaufempfehlung , da auch der Schriftstil einfühlsam und überzeugend ist.