Diese Story lässt keinen kalt

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emmmbeee Avatar

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Mia Hayes, Nickname Rabbit, stirbt an Krebs. Ein grosser Verlust vor allem für ihre Tochter Juliet. Für Mutter und Bruder, der nun die Vaterrolle übernimmt, bestehen nun schwierigere Lebens- und Rollenverhältnisse. Der Vater tut sich mit der Trauer besonders schwer. Rabbits Schwester Grace befürchtet, ebenfalls zu erkranken und muss eine drastische Entscheidung treffen. Tochter Juliet erfährt zudem Freud und Leid der ersten Liebe.
Jeder ist in seiner eigenen Trauer gefangen, auch Rabbits beste Freundin. Doch nach und nach können sie sich öffnen und an den neu gestellten Aufgaben wachsen. Sie bewältigen die Schwierigkeiten inmitten des altgewohnten Chaos und gewinnen trotz ihrer schonungslosen Aufrichtigkeit an Charme. Ganz im Sinn von Rabbit entfacht ihr Tod die Lebensfreude neu.
Aus der Sicht der einzelnen Trauernden erfährt der Leser, wie jeder mit Rabbits Tod umgeht und wie er sich durch ihn verändert. Immer aber scheint die Verstorbene auf die Hinterbliebenen einzuwirken und ihnen in irgendeiner Weise zu helfen.
Sind die humorvollen Aspekte beim ersten Band hauptsächlich von Rabbit ausgegangen, so verringert er sich nach ihrem Ableben, logisch. Mir gefällt aber, dass er sich lediglich subtil gewandelt hat und den Text weiterhin belebt.
Wer auch "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" gelesen hat, dem ist die Familie ohnehin bereits ans Herz gewachsen. Dieser zweite Teil ist dem ersten absolut ebenbürtig. Eine gepflegte, schöne Sprache, spannend, farbig und plastisch, kurz: ein Lesegenuss. Im Text zur Autorin heisst es, dass der Roman vieles aus Anna McPartlins eigener Geschichte enthält. Ich wünsche mir weitere Bücher der irischen Autorin. Nina Petri liest den Text sehr einfühlsam, wobei sie die gesamte Bandbreite ihrer Stimme einsetzt, um jedem der einzelnen Personen ihre individuelle Stimme zu verleihen.