Eine emotionale Achterbahn

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
carma1607 Avatar

Von

Da ist er: Der Nachfolger zu „Die letzten Tage der Rabbit Hayes“! Aber gibt es nach Rabbits Tod überhaupt noch etwas zu erzählen? Ja, absolut! Das Leben muss weitergehen.

Wie in „Die letzten Tage …“ wird die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Figuren erzählt. Juliet tut sich schwer damit, den Verlust ihrer geliebten Mutter zu verarbeiten. Äußerlich noch Kind, mental schon erwachsen – sie fühlt sich, als würde sie nirgendwo richtig hinein passen. Ganz anders als Rabbits Bruder Davey, der für immer jung bleiben wollte und plötzlich in die Vaterrolle für Juliet hineinstolpert. Kann er sein Rock'n'Roll-Leben „on the road“ in Einklang bringen mit seinen Erziehungspflichten für ein pubertierendes Mädchen?

Doch am meisten hat mich die Geschichte von Rabbits Schwester Grace berührt, die mit der erschreckenden Nachricht klar kommen muss, dass sie genetisch bedingt ebenfalls ein hohes Krebsrisiko hat. Geschockt und emotional verletztlich steht sie vor der Wahl, ob sie sich einer prophylaktischen Entfernung von Brust und Eierstöcken unterziehen soll. Ihr Ehemann, ihre Eltern und ihre Kinder haben alle ihre eigene Meinung dazu. Bloß welche Entscheidung über ihren Körper ist für sie die richtige?

Dieses Buch ist sicherlich keine leichte Sommerlektüre. Wie auch im Vorgängerbuch gibt es immer wieder humorvolle Stellen, an denen ich schmunzeln musste. Aber die emotionalen Stellen, die mir manchmal fast die Tränen in die Augen getrieben haben, überwogen doch deutlich. „Für Immer Rabbit Hayes“ ist schwere Kost, die auch Wochen später immer noch nachwirkt. Aber es lohnt sich unbedingt! Die Lektüre hat mich ziemlich nachdenklich gestimmt, aber auch zu sehr interessanten Diskussionen mit Freunden über Nutzen und Schaden der Prädiagnostik geführt. Gerade für Lesezirkel kann ich diese sehr bewegende Geschichte auf jeden Fall empfehlen!