Leben ohne Rabbit

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regenprinz Avatar

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Ich war ja zunächst überrascht, dass es eine Fortsetzung gibt, aber weil ich "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" damals so großartig fand, wollte ich auch den Folgeband unbedingt lesen.

Anna McPartlin erzählt hier, angefangen von Rabbits Sterbestunde, wie die Familie und z.B. auch Freundin Marjorie mit dem Verlust der Mutter, Tochter, Schwester und Freundin umgehen. Wie hart diese Zeit ist, auch wenn Rabbit manchmal scheinbar in Gedanken noch mit ihnen kommuniziert (außer mit Molly, die darunter dann doppelt leidet und überhaupt den Glauben verliert, nachdem sie ihr Kind verloren hat). Auch Teenager Juliet, die mit Onkel Davey, dem Drummer, nach Amerika zieht, kommt mit der Situation natürlich nur schwer klar - und erlebt später leider noch eine weitere traumatische Situation und findet lange niemandem, dem sie sich anvertrauen kann. Rabbits Schwester Grace erhält die Diagnose, dass sie ebenfalls das Krebs-Gen ihrer Familie hat, und muss folgenschwere Entscheidungen treffen. Überhaupt gerät die Welt der Familie Hayes und auch die von Marjorie nach Rabbits Tod gehörig aus den Fugen ...

Ich möchte inhaltlich gar nicht mehr verraten. Ich denke, diese Fortsetzung hat ihre Berechtigung, denn es gibt in der Tat noch genügend über das weitere Leben der Figuren zu erzählen und einige Veränderungen sind gewaltig.

Sprache und Stil der Autorin mag ich generell, auch der Humor gefällt mir.

Dennoch reicht für mein Empfinden dieser Folgeband nicht ganz an den ursprünglichen Roman um Rabbit Hayes heran. Vielleicht, weil die einzigartige Hauptfigur nun fehlt, vielleicht auch weil meine Erwartungen zu hoch waren. Dieses "Einzigartige", das ich beim ersten Roman damals wahrnahm, fehlte mir hier. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch trotzdem gerne gelesen.