Für immer und eh nicht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
linus63 Avatar

Von

Beim freitäglichen Team-Meeting im Himmel streiten sich Adam und Eva über glückliche Beziehungen. Letztendlich läuft die Diskussion auf eine Wette hinaus, dass eine Frau, die eine konkrete Vorstellung von ihrem Traummann hat, glücklich wird, wenn sie ihm tatsächlich begegnet. Der arbeitslose Schutzengel Raphael soll in die Rolle des Traummanns von Theresa Neumann schlüpfen, die das Team als Versuchsperson ausgewählt hat. Während Theresa sich im Flugzeug nach Kapstadt befindet, werden im himmlischen Kick-Off Meeting die Eckdaten festgelegt und das Projekt gestartet. Kurz nach der Landung setzt sich zu Theresa noch im Flughafenrestaurant ein umwerfender Mann an den Tisch, der in unmittelbarer Nachbarschaft eine Unterkunft gebucht hat ...

Der Schreibstil ist einfach und sehr flüssig zu lesen, so dass ich schnell in die Geschichte eintauche und das ganze Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen habe. Die Idee der himmlischen Organisation mit den verschiedenen Charakteren ist außergewöhnlich und wenn man nicht strenggläubig ist, einfach amüsant. Dieser Aspekt ist der Auslöser, dieses Buch, trotz der klischeehaften Basis der Handlung "enttäuschte Frau trifft Traummann", zu lesen.

Obwohl die Protagonisten viele Klischees bedienen, sind sie realistisch und sympathisch. Selbst wenn ich mich nicht mit ihnen identifizieren kann und sich das Ende schon früh abzeichnet, gefällt mir, wie Theresa letztendlich entschieden hat.

Der Roman lebt von dem eingebundenen, himmlischen Aspekt. Die Protokolle der regelmäßigen Meetings zum Projekt "Engel für Single" (einschließlich der Management-Zitate), die immer wieder auftauchenden Anspielungen auf Raphaels Verbindung nach oben, die sich nur dem wissenden Leser erschließen und die häufigen SMS des himmlischen Überwachungskommandos, das sich in kritischen Situationen sofort einschaltet und Raphael Anweisungen erteilt, sorgen beim Lesen für eine heitere Grundstimmung. Allerdings zieht sich die Geschichte beim Lesen in die Länge, da sich nichts wirklich Neues ereignet. Das Geschehen selbst ist ohne Tiefgang, der einzige Anstoß zum Nachdenken ist der Aspekt, dass der Traummann ohne Ecken und Kanten auf Dauer langweilig sein kann und eine eigene Persönlichkeit haben sollte. 

Das Buch ist als leichtes Lesevergnügen zu empfehlen, da ich des öfteren während der Lektüre geschmunzelt und mich meistens gut unterhalten habe. Aber es ist nichts, woran ich mich noch längere Zeit erinnern werde.