Berührend!

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lilly1994 Avatar

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Nachdem mir „Fritz und Emma“ sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf das neue Buch der Autorin gefreut. Allerdings hatte ich auch etwas Sorge, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden könnten. Doch diese Sorge war zum Glück unbegründet.
Barbara Leciejewski schafft es, gefühlvoll und empathisch über Verlust und Trauer zu schreiben, ohne dass die Texte zu bitter oder melodramatisch werden. Ihre Figuren sind authentisch und speziell, einfach einzigartig, genauso wie das Leben, das sie leben.
Ich habe mit allen auf Anhieb sympathisiert, mit ihnen gelitten und gelacht. Einzig mit Jeremias wurde ich nicht richtig warm. Das war ja aber für die Geschichte nicht weiter schlimm.
Mir gefiel die Entwicklung der einzelnen Charaktere. Anna, die lernt, andere Menschen so zu nehmen, wie sie eben sind. Aber auch die anderen Figuren haben sich stark entwickelt!

Die Geschichte ist aus der Sicht von Anna geschrieben, meist in der Gegenwart, zwischendurch mit Kapiteln aus der Vergangenheit. Super fand ich die kurzen Kapitel aus der Sicht der WG-Bewohner die immer wieder eingestreut wurden und somit einen sehr tiefen Einblick in die Gefühlswelt ermöglichten.

Ein winziges Manko gab es für mich: Die persönlichen Geschichten der WG'ler hatten manchmal für mich ein wenig den Charakter von "aber meine Geschichte ist viel tragischer als deine!". Das finde ich sehr schade, denn jeder von ihnen hat eine einzigartige Lebensgeschichte.

Der Schreibstil der Autorin war auch in diesem Buch wieder leicht und flüssig zu lesen. Ich wollte kaum aus der Geschichte der WG auftauchen. Das Cover finde ich zwar schön, passt für mich aber nur begrenzt zur Geschichte.
Allerdings ist mir der Inhalt eines Buches wichtiger als das Cover.

Deshalb komme ich nun zum Fazit:
Von mir bekommt das Buch eine klare Empfehlung!