Über das Leben und die Liebe

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miltonia 01 Avatar

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Ich bin von dem Buch sehr begeistert, mir hat schon der Vorgängerroman von Barbara Leciejewski „Fritz und Emma“ sehr gefallen, aber dieses übertrifft ihn noch einmal um Längen.

Aufgrund äußerer Umstände zieht die junge Anna, die vor 6 Jahren ihren Verlobten durch einen Verkehrsunfall verloren und sich seitdem komplett eingeigelt hat, in eine Senioren-WG in München. Die Wohnung ist sehr schön, aber die neuen Mitbewohner sind alle recht eigen. Da ist Gunilla, eine ehemalige Opernsängerin, sehr nett und freundlich, aber sie geht keinen Schritt aus der Wohnung. Außerdem hat sie einen schwer autistischen Sohn, der überaus befremdliche Verhaltensweise an den Tag legt.

KG, ein älterer Herr, kümmert sich um alle Außenkontakte und Rose ist am liebsten unsichtbar. Doch dann beginnt die Corona-Zeit, Anna kann nicht mehr arbeiten und nach und nach beginnt sie, sich für die Mitbewohner zu interessieren und zu fragen und Anteil zu nehmen. Es finden sich ganz neue gemeinsame Rituale wie Filmabende und die Atmosphäre in der WG wird immer wärmer und zugewandter. So sehr, dass sich nach und nach alle öffnen und ihre Lebens- und Liebesgeschichte erzählen. Und die gehen mir sehr ans Herz! Das Leben geht nicht immer geradeaus, beste Absichten reichen oft nicht aus und nach einem Schicksalsschlag weiterzuleben ist manchmal härter als der Tod.

Nicht zuletzt gibt es auch noch Anders, den blinden Balkonnachbarn von Anna, der auch einen guten Anteil an Annas neuem Leben hat. Denn auch Anna hat aus ihrer Familiengeschichte ein dickes Päckchen zu tragen, das sie jetzt beginnt aufzuarbeiten.

Für mich ein ganz wunderbares Buch, mit Tränen, Lächeln und Freude, dafür ganz dicke 5 Sterne.