Zurück ins Leben gelebt

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karoberi Avatar

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Plötzlich findet sich Anna Trost in einem WG-Zimmer wieder, in einer WG mit vier älteren und auch irgendwie sonderbaren Menschen. Nie im Leben hätte sie gedacht, hier mal zu landen. Sie wollte auch niemals ihre alte Wohnung aufgeben. Und schon gar nicht ihren Verlobten Jeremias verlieren. Doch vor 6 Jahren starb dieser durch einen Unfall und nun wurde ihr auch noch die gemeinsame Wohnung gekündigt, an der sie so hing. Allerdings ist dieses WG-Zimmer bezahlbar und für sie die beste Übergangslösung. Sie versucht sich mit dieser Wohnungssituation zu arrangieren und das beste daraus zu machen.

Dies ist mein erstes Buch von Barbara Leciejewski und zunächst dachte ich noch, dass es sich irgendwie um einen klassischen Liebesroman handelt. Um Liebe geht es zwar auch, doch kommen hier so viel mehr zwischenmenschliche Beziehungen und Schicksale zusammen. Es geht um Freundschaft und Lebensfreude, aber auch um Verlust, Trauer, Reue und Ängste.

Es ist schön mitzuerleben, wie sich das Gemeinschaftsleben entwickelt und sich die einzelnen Personen öffnen und verändern. Anna schafft es, jeden Mitbewohner aus seinem Schneckenhäuschen zu holen und kommt ganz nebenbei über ihre eigene Trauer hinweg.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlvoll und auch authentisch. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt und zwar in einem sehr leisen und ruhigen Ton. Die einzelnen Figuren sind dabei alle gut ausgearbeitet und charakterisiert. Jeder hat seine eigene Lebensgeschichte zu erzählen. Ich habe gern die Wohngemeinschaft in der Zumpestraße begleitet und sehr mitgefühlt, und ich musste so manch eine Träne verdrücken, sowohl vor Traurigkeit als auch vor Freude. Dies ist einfach eine wunderschöne Geschichte, die ans Herz geht.

Fazit: Eine sehr gefühlvolle Geschichte, die mich zum Lachen und zum Weinen gebracht hat. Wärmstens zu empfehlen!