Schlecht gewählte Leseprobe für eine gute und vielleicht auch gut umgesetzte Idee

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Maja Lunde hat diese besondere Art, einen mit ihren Geschichten zwischen Verzweiflung und Hoffnung gekonnt in der Schwebe zu halten.
Dieses Mal geht es nicht um das Klima, nicht um die letzten Bienen, das letzte Wasser oder "Die Letzten ihrer Art", sondern jetzt geht es laut Klappentext darum, dass die Zeit stehen bleibt und, im Gegenteil zu ihrer vorherigen Tetralogie, "das letzte" gar nicht mehr existiert. Damit hat sie ein spannendes Thema gewählt, über das bestimmt der eine oder die andere auch schon einmal nachgedacht hat. Wer würde nicht gern einmal die Zeit anhalten? Oder wäre das ein großer Fehler mit fatalen Folgen?
Leider verrät die ausgewählte Leseprobe (muss es denn immer der Anfang eines Buches sein?) noch nicht, wie Lunde sich der Thematik annähert und ob ihr das gelingt. Denn zunächst beginnt es mit drei Geschichten, in denen - vermutlich als Auftakt - das Werden und Vergehen im Mittelpunkt stehen, also der Kreislauf, der wohl später gestoppt wird: Jenny hat einen beinahe tödlichen Unfall, Otto wird älter und überlässt sein Haus Jüngeren und Jakob wird Vater. Das wird erst einmal recht dahinplätschernd in den für Lunde typischen drei Erzählsträngen berichtet, die dann bestimmt miteinander verwoben werden, sodass das Ganze hoffentlich noch an Fahrt und an Tiefe gewinnt. Ich freue mich darauf, das herauszufinden!