Schwaches Ende

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Stellt euch vor, von einem zum nächsten Moment bliebe die Zeit stehen. Es würden keine Menschen mehr sterben, allerdings würden auch keine neuen Kinder mehr geboren werden, da die Kinder im Bauch der Mutter nicht mehr weiter wachsen würden. Maja Lunde erschafft in „Für immer“ genau dieses Szenario anhand von fünf Personen: Jenny, Mutter zweier Kinder und Fotografin leidet an einem unheilbaren Krebs; Jakob ist werdender Vater; Ellen arbeitet in einem Bestattungsinstitut und betreibt mit Philipp Extremsport sowie Otto, der schon älter ist und mit seiner Frau in einem Haus mit Garten lebt, die aber wegen der vielen Gartenarbeit in ein Seniorenheim umziehen.

„Für immer“ soll uns also dazu anregen, über die Bedeutung von Zeit nachzudenken. Und zunächst empfand ich den Roman auch als spannend zu lesen. Die verschieden Personen bringen unterschiedliche Perspektiven auf das Thema mit und verändern sich dadurch in unterschiedliche Richtungen. Das ist spannend zu lesen und bietet Platz darüber nachzudenken, was es mit uns machen würde, wenn die Zeit nicht mehr wie normal weiterlaufen würde. Allerdings empfand ich die Entwicklung mancher Personen etwas zu eindimensional und dadurch mit der Zeit nicht mehr so spannend zu lesen. Das größte Potential verschenkt die Geschichte aber mit dem Ende, von dem ich mir deutlich mehr erwartet hatte. Insgesamt lässt mich der Roman dadurch enttäuscht zurück und reicht nicht an ähnliche Bücher, die ich zu diesem Thema schon gelesen habe.