Eine leise, feine Weise
Das Buch hat mich auf jeden Fall gepackt, an einem Tag begonnen, am anderen ausgelesen. Das liegt auf jeden Fall an Hannes und seiner Mutter, Fritzie Prager. Allein mit einem unehelichen Kind ohne Ausbildung findet sie Zuflucht in der heruntergekommen Villa in einem Naturschutzgebiet bei dem kautzigen Lebenskünstler Heinrich. Mit diesen schlechten Rahmenbedingungen aber schafft sie für Hannes, dem Jungen mit dem besonderen Gehör, das Idyll einer Kindheit voller Liebe, Angenommensein und Zufriedenheit. Ein wichtiger Bezugspunkt seiner Kindheit ist auch Polina, mit der er von Klein auf aufwächst und mit der ihn ein besonderes Band verbindet. Doch als die Idylle zerbricht, verliert Hannes auch Polina und seine Musik. Es wird ein langer Weg zurück zur Musik, aber auch zu Polina?
Würger entwickelt faszinierende, vielfach liebenswerte Figuren. Sie haben alle ihre Stärken und ihre Geheimnisse und sie sind mehr oder weniger für Hannes da. Ohne Polina, ohne seinen Kumpel Bosch, den grobschlächtig wirkenden, aber so feinen Möbelpacker, mit dem er für eine Transportfirma Klaviere schleppt, ohne Heinrich, der sich auch zu verlieren droht und ohne einige schicksalshafte Wendungen hätte Hannes sich vermutlich verloren. Wenn auch einige der Figuren, wie sie biologischer Vater oder sein Chef ein wenig klischeehaft wegkommen und manche Fügungen doch ein wenig arg wundersamen erscheinen, hat mich das Buch mit ganz unterschiedlichen Gefühlen erfüllt: Traurigkeit über den Verlust, Sehnsucht, Einsamkeit, aber durch all das hindurch auch eine Ruhe, eine Stärke und eine Art Gewissheit, dass es im Leben ganz einfache Dinge gibt, ein Geruch, eine Melodie, Natur oder eine Stange saurer Rhabarber mit braunem Zucker, die Trost und Zuversicht und Heimat geben. Würgers Schreibstil entwickelt die anfangs beschriebene Wirkung. Es sind die leisen Töne und die Zwischenräume, die dem Leser Platz lassen für das Nachfühlen, Nachspüren und Nachdenken wie die Musik.
Würger entwickelt faszinierende, vielfach liebenswerte Figuren. Sie haben alle ihre Stärken und ihre Geheimnisse und sie sind mehr oder weniger für Hannes da. Ohne Polina, ohne seinen Kumpel Bosch, den grobschlächtig wirkenden, aber so feinen Möbelpacker, mit dem er für eine Transportfirma Klaviere schleppt, ohne Heinrich, der sich auch zu verlieren droht und ohne einige schicksalshafte Wendungen hätte Hannes sich vermutlich verloren. Wenn auch einige der Figuren, wie sie biologischer Vater oder sein Chef ein wenig klischeehaft wegkommen und manche Fügungen doch ein wenig arg wundersamen erscheinen, hat mich das Buch mit ganz unterschiedlichen Gefühlen erfüllt: Traurigkeit über den Verlust, Sehnsucht, Einsamkeit, aber durch all das hindurch auch eine Ruhe, eine Stärke und eine Art Gewissheit, dass es im Leben ganz einfache Dinge gibt, ein Geruch, eine Melodie, Natur oder eine Stange saurer Rhabarber mit braunem Zucker, die Trost und Zuversicht und Heimat geben. Würgers Schreibstil entwickelt die anfangs beschriebene Wirkung. Es sind die leisen Töne und die Zwischenräume, die dem Leser Platz lassen für das Nachfühlen, Nachspüren und Nachdenken wie die Musik.