Erwartungen übertroffen!

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tim.98 Avatar

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“Fürchtet uns, wir sind die Zukunft”, geschrieben von Lea-Lina Oppermann. Ist im Februar 2021 über den Beltz & Gelberg-Verlag erschienen.
Das Buch dreht sich um den Jungen Theo, der frisch sein Studium zum Pianisten begonnen hat. Allein auf sich gestellt und als jemand, der sich immer an die Regeln hält, versucht er neue Freunde an der Uni kennen zu lernen. Dabei trifft Theo auf Aida, die ebenfalls junge Studentin bringt ihn jedoch zum umdenken und verändert seine ganze Weltanschauung, sie wollen etwas verändern.
Die charakterliche Veränderung Theos steht hierbei im Mittelpunkt. Vom immer braven und unschuldigen Jugendlichen zum Rebell, der die Welt verändern will.
Grund hierfür ist die Ungerechtigkeit die herrscht, ausgehend von Werner Stenzel. Dieser ist ein hohes Tier an der Uni und vor allem ein großer Geldgeber.
Die bereits erwähnte charakterliche Veränderung von Theo ist deutlich bemerkbar. Sie wirkt jedoch nicht erzwungen oder zu extrem, sondern genau passend für jemand in seinem Alter.
Das suchen von neuen Freunden und schließlich gefundene Freunde, die dafür sorgen, dass Theo mehr hinterfragt, skeptischer wird und selbst einen emotionalen Wandel durchmacht, wirkt sehr authentisch.
Dies wird vor allem dadurch erreicht, dass man Theo immer wieder in Situationen und Gedankengängen erwischt, die man so in der Art selbst schon erlebt hat.
Die Sprache des Buches wirkt jung und erwachsen zugleich. Das wird dadurch erreicht, dass das Buch aus der Perspektive von Theo geschrieben ist und dementsprechend auch ein einfühlen in die Situation von ihm deutlich einfacher und nachvollziehbarer macht.
Logiklücken hat das Buch keine großen, etwas was jedoch ein wenig auffällt ist das bestimmte Nebengeschichten oder Details angeschnitten, jedoch leider im Verlauf nicht mehr aufgegriffen werden. So findet man sich am Ende des Buches wieder und hat nicht das Gefühl, alles erfahren zu haben was passiert ist. Vielleicht ist dies natürlich auch gewollt, um so einen 2. Teil nicht auszuschließen.
Beim Lesen des Buches hatte ich nie den Eindruck etwas nicht zu verstehen, da es nicht erklärt wird oder ganz einfach zu kompliziert geschrieben ist. Hier und da fallen zwar das ein oder andere mal Begriffe, die dem Musik-Laien nichts sagen jedoch ist dies im Kontext des Buches ganz normal und wirkt nicht zu erzwungen.

Zum Schluss muss ich sagen, dass ich mit keinerlei großer Erwartung an das Buch rangegangen bin, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich kein Roman-Fan bin.
Trotzdem war ich sehr schnell gefesselt und habe das Buch an einem Stück durchgelesen. Die immer spannender werdende Story ist hierfür ausschlaggebend gewesen, sowie der Schreibstil der einfach schön zu lesen ist.
Alles in allem kann ich eine klare Kaufempfehlung geben.