Mitreißender Jugendroman, der zu Diskussionen einlädt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
pennys little bookcorner Avatar

Von

Als Theo an der Musikakademie angenommen wird, trifft er auf Aida, die sein Leben mit ihrer bunten lebensfrohen Art gehörig durcheinanderwirbelt. Als er durch sie Mitglied der revolutionären Gruppe „Zukunft“ wird, beginnt für ihn ein ganz neues abenteuerliches Leben. Doch wie bei jeder Revolution stellt sich die Frage: Schein oder Sein?

Ich glaube das Buch ist für jüngeres Lesepublikum gedacht, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob jeder Jugendliche damit etwas anfangen kann, bzw. es verstehen wird. Und man sollte Musik mögen oder sich für irgendeine andere Form von Kunst interessieren, denn die Geschichte ist doch sehr musiklastig. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich schon mein ganzes Leben mit Musik zu tun habe. Generell finde ich es aber immer etwas schwierig ein breites Publikum zu erreichen, wenn sich das Buch auf ein bestimmtes Fachgebiet „einschießt“.

Aber was hat das Buch nun eigentlich mit mir gemacht?
Ganz einfach: es hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen.
Die Figuren sind so bunt und authentisch dargestellt, dass der Leser ihnen direkt gegenüber zu stehen scheint. Selbst die Nebenfiguren, über die man nicht viel Hintergrundwissen bekommt, sind durch den tiefgründigen - aber zum Glück nicht blumigen - Schreibstil zum Leben erwacht.
Besonders die charismatische Aida mit ihrer mitreißenden und klugen Art entführt den Leser in ihre Welt. Sie ist mutig und herausfordernd und man versteht sofort, warum Theo ihr auf Anhieb verfällt. Sie ruft zur Revolution auf und die „Zukunft“ folgt ihr bedingungslos, da sie eine echte Anführerin ist. Allerdings ist sie auch sehr verbissen und vergisst vor lauter Eifer für ihre Sache und für das unbedingte „leben wollen“, tatsächlich zu leben und sieht nicht, dass Vieles dabei auch auf der Strecke bleibt.

Der Twist am Ende der Geschichte hat mich tatsächlich überrascht, obwohl ich mich hinterher gefragt habe, warum ich eigentlich so überrascht darüber war. Das Ende selbst ist für mich einfach perfekt gewählt, nicht zu viel und nicht zu wenig.

Ich glaube, dieses Buch wird jeder auf eine andere Art lesen, jeder wird den Schwerpunkt beim Lesen auf eine andere Thematik legen und jeder wird die Geschichte anders verstehen.
Dieses Buch ist mitreißend und wachrüttelnd. Es ruft zur Revolution, gleichzeitig aber auch zur Besonnenheit und zum Nachdenken auf. Eine Geschichte über Mut, die Lust auf das Leben und über einen Jungen, der lernt, zu sich selbst zu finden.
Volle Punktzahl!