Neuer Klufti

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singstar72 Avatar

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Das war eine sehr unterhaltsame Leseprobe! Allerdings verläuft die Trennlinie zum Klamauk hier nicht immer sehr eindeutig. Und die Dialoge driften teilweise ein wenig ins Geschwätzige ab. Drittens muss ich sagen, dass der Band sehr auf den vorherigen aufbaut – wenn ich den nicht gekannt hätte, hätte ich manche Anspielung nicht so gut verstanden.

Es fängt schon lustig an – eine Ortsansässige bietet Führungen zu ehemaligen Verbrechensschauplätzen an. Hier durfte geschmunzelt werden! Zumal ausgerechnet Kluftingers Vater, der Dorfpolizist, dabei mitmischt. Das hätte ich von ihm allerdings durchaus erwartet – er hat Zeit seines Lebens damit gehadert, nur ein einfacher Polizist gewesen zu sein. Und seinen Sohn, der dann statt seiner Kommissar wurde, beneidet er dementsprechend. Die Dialoge bei der Konfrontation Vater – Sohn hätten aber ein wenig ausgefeilter sein können. Insgesamt war der Unterhaltungswert des Einstiegs gut – das liegt hauptsächlich an der überzogenen Rolle dieser Führungen, und den absichtlich übertriebenen Texten, welche die Frau ihren Gästen serviert.

Es geht weiter mit Kluftinger im Kommissariat. Hier merkte man sehr deutlich, dass der neue Band nahtlos an den vorherigen anschließt. Hätte ich den letzten Band nicht gelesen, wer weiß, ich hätte die Passagen vermutlich ein wenig schwierig gefunden. Denn ein im Dienst verstorbener Kollege wird betrauert. Und Kluftinger hat am damaligen Ort des „Showdowns“ dem vermeintlichen Verbrecher das Versprechen abgenommen, den wahren Täter zu finden.

Dann wird Kluftinger auch noch zwangsweise befördert – zum kommissarischen Leiter! Nur der treue Kluftinger-Leser kann so ganz ermessen, wie ungelegen unserem „Klufti“ das kommt! Die Verabschiedung der alten Präsidentin verläuft dementsprechend voller Untertöne.

Die letzte Szene dann bei Kluftingers daheim. Erika hat Migräne, und schläft auf dem Sofa. Bzw. sie versucht zu schlafen, während die Eltern mit ihrem Sohn eine Auseinandersetzung haben. Das geht teilweise wieder haarscharf am Klamauk vorbei, besonders, als die Untertöne von „Migräne haben“ erläutert werden sollen… Kluftinger hat schon ganz recht, das will man von seinen Eltern gar nicht wissen!

Ja, vom eigentlichen Fall, vom Verlauf des Buches, kann man hier noch nicht viel sagen. Der Einstieg ins Buch hat erstmal für viel Unterhaltung und Atmosphäre gesorgt. Man weiß erst einmal, dass Kluftinger einen alten Fall wieder aufrollen will. Und dass ganz sicher sein Vater ihm den einen oder anderen Stein zwischen die Beine werfen wird. Und Kluftinger hat eine neue Rolle! Ich persönlich erwarte viel Witz, aber nicht zwangsläufig einen spannenden Krimi.