Kluftinger - wie er leibt und lebt

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Vorweg: Ich habe alle Kluftinger-Krimis gelesen und auch auf diesen hier hingefiedert. Es ist ja kein klassischer Krimi, aber dennoch durch so viel Lokalkolorit und Humor einfach eine gute Unterhaltungslektüre. Das trifft auf diesen wie auch auf die vorhergehenden Romane zu.
Dieses Mal reisen wir Leser mit Kluftinger auch in seiner Vergangenheit zurück zu einem Fall, der schon einige Jahre zurückliegt und an dem er als junger Polizist beteiligt war. Ein Mord, der die Allgäuer Gegend überschattet hat und der noch immer auf die Bewohner einwirkt. Ein Mord, für den der Schuldige damals schnell gefasst war und für den der Schuldige im Gefängnis sitzt. Ein Ergebnis, das auch Kluftinger zu verdanken ist.
Doch nun werden Zweifel an dem Fall geweckt. Kluftinger selbst ermittelt im eigentlich abgeschlossenen Funkenmord und entdeckt Ungereimtheiten…
Spannend hieran ist, dass wir einerseits etwas über Kluftingers Vergangenheit und Handeln als junger Polizist erfahren, andererseits lernen wir auch etwas über Kluftingers Gedanken kennen, das bislang unbekannt war, nämlich das Zweifeln an der eigenen Person, das Zweifeln an eigene Entscheidungen, am eigenen Wirken. Das ist neu und gefällt mir gut.
Und gleichzeitig tritt auch der altbekannte Kluftinger auf, der flucht, der seine Frau Erika über alles liebt, der sein Enkelkind nahezu huldigt und der Langhammer mit allen Mitteln zu kompromittieren versucht (was ihm natürlich gelingt, sonst wäre er ja nicht Kluftinger!).
Insgesamt wieder ein Roman mit viel Humor, mit viel Lokalkolorit und mit vielen Geheimnissen.
Absolut empfehlenswert!