Kultkommissar Klufti ist zurück!

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INHALT
Ein grausames Verbrechen, das ungesühnt blieb, ein Unschuldiger, der jahrelang im Gefängnis saß: Ein Fehler aus der Vergangenheit lastet schwer auf Kluftinger. Der Kommissar ist fest entschlossen, den Fall „Funkenmord“ wieder aufzurollen, doch seine Kollegen zeigen wenig Interesse an einem Cold Case. Nur die neue Mitarbeiterin Lucy Beer unterstützt ihn bei der Suche nach dem wahren Täter. Kluftinger ist beeindruckt von der selbstbewussten jungen Frau, die frischen Wind in seine Abteilung bringt. Zu Hause jedoch geht Kluftinger solche Frauenpower ab, weil Doktor Langhammer die angeschlagene Erika von allen häuslichen Arbeiten freistellt – ausgerechnet jetzt, wo die Taufe ihres Enkelkindes unmittelbar bevorsteht. Der Kommissar muss also wohl oder übel beides machen: Hausmann spielen und einen Mörder finden …
(Quelle: Ullstein)

MEINE MEINUNG
Mit „Funkenmord“ von dem deutschen Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr geht die Bestseller-Serie um den Kultkommissar Kluftinger aus Altusried bereits in die 11. Runde. Es ist nicht unbedingt notwendig alle Bände dieser Krimi-Reihe zu kennen. Da aber in diesem Band schon einige Vorkenntnisse aus dem vorangegangenen Fall vorausgesetzt und nicht alle zum Verständnis wichtigen Hintergrundinformationen nochmals im Detail aufgegriffen werden, ist es ratsam den 10. Band „Kluftinger” gelesen zu haben.
Die Krimireihe um Kommissar Kluftinger ist der Inbegriff eines Regionalkrimis mit viel Allgäuer Lokalkolorit und jede Menge Humor und Situationskomik. Entsprechend unterhaltsam lässt sich auch der neue Fall an.
Nach den dramatischen Ereignissen im letzten Band haben Kommissar Kluftinger und sein Team im Kemptener Kommissariat noch nicht wieder richtig in die Normalität zurückgefunden. Auch der Alltag daheim bei den Kluftingers läuft alles andere als in den gewohnt bedächtigen Bahnen und da Erika krank ist, muss der sichtlich überforderte Klufti schließlich seine Qualitäten als Hausmann unter Beweis stellen. Doch auch beruflich bereitet ihm ein über dreißig Jahre zurückliegender Fall, der brutale Mord an einer jungen Lehrerin, großes Kopfzerbrechen. Ein Unschuldiger wurde damals aufgrund seiner falschen Ermittlungen verurteilt und der Kommissar will nun den Fall unbedingt erneut aufrollen, um den wahren Täter zu stellen. Die Suche nach neuen Beweisen und die Ermittlungen kommen zunächst sehr schleppend in Gang und die Befragungen der damaligen Zeitzeugen sind auch nicht sehr ergiebig. Eher zufällig stößt das Team um Kluftinger auf eine heiße Spur in dem immer verwickelter werdenden Fall, so dass sich zum Ende hin die Geschehnisse regelrecht überschlagen und die Spannung enorm anzieht. Die Auflösung des alten Mordfalls und die Zusammenhänge zu den aktuellen Ereignissen konnten mich schließlich überraschen.
Der sehr unterhaltsame Krimi lebt natürlich vor allem von seinen „kultigen“, sehr verschrobenen Charakteren und dem außerordentlich witzigen bisweilen fast schon klamaukigen Schreibstil der Autoren.
Der Protagonist Kommissar Kluftinger als Allgäuer Original, bodenständig, konservativ und extrem sparsam, ist ein absolut liebenswerter Charakter, den man mit seiner pragmatischen Art einfach ins Herz schließen und über dessen Schrullen man immer wieder schmunzeln muss. Sein sehr unbedarfter Umgang mit den neuen Medien und sonstigem technischen Fortschritt ist sehr amüsant, auch wenn sein „deppertes" Verhalten im Alltagsleben manchmal schon etwas übertrieben wirkt, ist die Situationskomik aber insgesamt sehr gelungen. Als Kommissar beeindruckt er mit erstaunlicher Kombinationsgabe und guter Intuition und erweckt keineswegs den Eindruck eines trotteligen Polizisten.
Auch bei den vielen Nebenfiguren haben die Autoren eine bunte Palette an unterschiedlichen, lebendigen Charakteren geschaffen, die für viel Abwechslung und Unterhaltung sorgen. Neben altbekannten Figuren wie dem äußerst nervigen Landarzt und Intimfeind Dr. Langhammer, gibt es als Verstärkung des unterbesetzten Ermittlerteams auch einen jungen und dazu noch hübschen weiblichen Neuzugang in Form der cleveren Lucy Beer, die einen erfrischend unkonventionellen Wind in Kluftingers Abteilung bringt.

FAZIT
"Funkenmord" ist ein amüsanter und spannender Regionalkrimi mit viel Allgäuer Lokalkolorit sowie jeder Menge Humor und Situationskomik, der mich bestens unterhalten konnte!